Corona-K.o. im Ziel!
Drama um Olympia-Star Eric Frenzel

Das Drama um Eric Frenzel geht weiter: Nachdem der dreimalige Olympia-Sieger in Peking elf Tage lang in Corona-Quarantäne gesteckt hatte, gewann er nun mit dem Team Silber – allerdings: Frenzel lag hinterher vollkommen erschöpft im Zielbereich, bekam das Ergebnis nicht einmal mit!
So erlebte die Mutter von Frenzel das Ziel-Drama
Große Sorgen - aber leise Entwarnung
„Leider ist der Eric dann doch nicht so fit gewesen, wie wir das gehofft haben. Oder wie wir das geglaubt haben“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch nach dem Rennen bei Eurosport: „Ich hätte Eric ein bisschen stärker eingeschätzt nach den Tests, die wir gemacht haben." Doch die Belastung im Kampf um die Olympia-Medaille war wohl zu groß.
"Was mich jetzt gerade ein bisschen mitnimmt, ist die gesundheitliche Situation von Eric. Sorry, aber das trifft mich ganz hart. Ich glaube nicht, dass eine olympische Medaille mehr wert sein soll, als die Gesundheit“, sagte ein sichtlich bewegter Eurosport-Experte Tino Edelmann.
Zunächst war gemutmaßt worden, Frenzel habe im Ziel sogar Blut gespuckt. Das aber stellte sich im Nachhinein als falsch heraus, wie der Sportler selber bestätigte.
Netz tobt nach Frenzel-Einsatz
In den sozialen Medien wurde kräftig diskutiert. Denn viele Fans halten es für unverantwortlich, dass Frenzel so kurz nach der Corona-Quarantäne, die er erst am Montag verlassen durfte, wieder an den Start geschickt wurde.
Entwarnung live im TV
Das Erschreckende: Frenzel, Deutschlands Dritter in der Loipe, war nach seinen Lauf so fix und fertig, dass er nicht mal mehr mitbekam, was passierte.
Immerhin gab er selbst Entwarnung: „Ja, es geht mir wieder gut. Ich werde mir auf jeden Fall Vinzenz’ (Geiger, Anm. d. Red.) Lauf nochmal anschauen müssen“, erklärte der 33-Jährige mit Tränen in den Augen in der ARD, als er seine Teamkollegen sah.
Das Ergebnis hatte Frenzel erst etwa eine halbe Stunde nach Rennende erfahren – und war davon vollkommen überwältigt: „Ich habe gerade eben erst erfahren, dass wir Silber geholt haben. Ich bin überglücklich, dass die Drei das ausgemerzt haben, was ich hier heute verbockt habe. Ich habe mich dann doch sehr anstrengen müssen, noch ins Ziel zu kommen, aber dennoch bin ich gerade überglücklich.“
Trotz allem hadert Frenzel mit seiner Leistung
Olympia-Silber nach dem Corona-Wahnsinn – und doch gab sich Frenzel selbstkritisch. „Für mich wird es jetzt ein Happy End, aber ich hadere gerade noch ein bisschen mit mir selbst, dass ich es nicht so rübergebracht habe, wie ich es erhofft hatte.“ Frenzel hatte den Staffelstab an Geiger auf Platz vier liegend übergeben, nachdem Manuel Faißt und Julian Schmid starke Vorarbeit geleistet hatten.
Das ganze Team strahlte zum Abschluss, alle seien „überglücklich“ über die Medaille und vor allem darüber, Frenzel wieder bei sich zu haben. (ana/jma)