Die Raubkatzen wurden von der Polizei erschossen
Drama in Privatzoo: Löwe zerfleischt seinen Besitzer (†34) - Vater findet Leiche
Michal Prasek ging mit seinen beiden Löwen Liuwi und Fufa an der Leine Gassi, rangelte und kuschelte sogar mit ihnen, als handele es sich um zahme Hauskätzchen, wie im Video zu sehen ist. Doch nun ist ihm sein "Hobby" zum Verhängnis geworden: Sein Vater fand die Leiche des 34-Jährigen im Gehege der Raubkatzen.
Tragödie mit Vorgeschichte

"Der Gerichtsmediziner konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen", so Polizeisprecherin Lenka Javorkova. "Jetzt wollen wir durch eine Autopsie herausfinden, unter welchen Umständen der Tierhalter starb." Dabei dürften die Umstände auf der Hand liegen: Prasek wurde von einem seiner Raubkatzen zerfleischt.
Der Sprecherin zufolge, erschossen Polizisten die beiden Löwen, um zu Prasek zu gelangen. Das Löwenweibchen war zu dem Zeitpunkt trächtig.
Eine Tragödie mit Vorgeschichte: 2018 war Prasek schon einmal in die Schlagzeilen geraten, nachdem seine Löwin bei einem Spaziergang mit einem Radfahrer aneinander geraten war. Die Polizei hatte den Vorfall später als Verkehrsunfall eingestuft.
Tschechien bekommt Privatzoos nicht in den Griff

Doch wie konnte es zu diesem Drama in dem tschechischen Dorf Zděchov kommen? Und weshalb durfte der Mann überhaupt Löwen halten? Prasek hatte das acht Jahre alte Löwenmännchen 2016 erstanden, 2018 kam ein Weibchen für die Zucht hinzu. Laut „BBC“ gab es in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit den Behörden, weil Prasek für das Gehege keine Baugenehmigung hatte. Zuletzt hatte er den Beamten den Zutritt zu seinem Grundstück verweigert. Wegen seiner illegalen Zucht erhielt er eine Geldstrafe - die Raubtierhaltung selbst ist in Tschechien hingegen nicht verboten.
Dort sind sogenannte Privatzoos ein großes Problem. Die private Tierhaltung unterliegt keinen strengen Vorschriften, der Besitzer einer Raubkatze muss zum Beispiel lediglich eine Bedigung erfüllen: Volljährig sein. Private Zoos treiben daher wilde Blüten: 44 Löwen, 49 Pumas, 20 Tiger, 15 Ozelots und acht Leoparden werden nach Angaben des Prager Umweltministeriums gehalten.
Vorfall wäre auch in Deutschland denkbar

Das Landwirtschaftsministerium in Tschechien plant eine Gesetzesänderung, will etwa die Zucht von Großkatzen zu Streichelzwecken gänzlich verbieten und Haltern strengere Vorschriften auferlegen.
Ein Vorfall wie der in Zděchov wäre auch in Deutschland denkbar. Denn: "Auch hier kann jeder Menscht gefährliche Wildtiere wie Löwen zu Hause halten", sagt Dr. Yvonne Würz von „Peta“ RTL. Die Tierschutzorganisation fordere daher ein Verbot für die Haltung von Wildtieren in Privathand.