Drama an Strand in Brasilien
Zehnjähriger lebendig unter seiner eigenen Sandburg begraben

Arthur wollte mit seinen Freunden am Strand von Praia da Galheta im Süden Brasiliens eine große Sandburg bauen. Am Ende war der Zehnjährige tot – lebendig begraben.
Ärzte kämpften mehr als eine Stunde um Arthurs Leben
Wie groß die Sandburg war, die Arthur mit seinen Freunden in der Dünenlandschaft am Strand gebaut hat, kann nur noch geschätzt werden. Auf jeden Fall war sie groß genug, dass der Zehnjährige in einen Eingang hineinkroch. Ein fataler Fehler: Vor den Augen seiner Freunde, so berichten es mehrere brasilianische Medien, stürzte das Konstrukt zusammen. Der Junge soll regelrecht vom Sand verschluckt worden sein.
Seine Freunde hatten keine Chance, ihn herauszuziehen. Erst von ihnen gerufenen Passanten gelang es, Arthur zu befreien, berichtet die brasilianische Zeitung „Observer“. Demnach begannen sie sofort mit den Wiederbelebungsmaßnahmen. Auch die Sanitäter versuchten noch mehr als eine Stunde, das Kind zurück ins Leben zu holen. Vergeblich. Arthur wurde noch vor Ort für tot erklärt.
Brasilianischer Professor warnt: Spielen in Sanddünen lebensgefährlich

Nach dem tragischen Unfall meldete sich Aziz Tebechrani Neto, Professor für Bodenmechanik an der Universität Extreme South of Santa Catarina in Brasilien zu Wort und warnte eindringlich vor den Gefahren, die von Sanddünen ausgehen können. „Von dem Moment an, in dem es eine Destabilisierung wie ein Loch in den Dünen gibt, neigen sie dazu, sich neu zu formen. Und das geschieht oft durch einen Einsturz“, sagte er im Interview mit der britischen „The Sun“. Das könne durchaus einem Erdrutsch gleichen. Selbst eine Windböe könne dies schon auslösen.
Deshalb appellierte er an alle Eltern, dass Sanddünen kein Spielplatz seien. Für Arthur kommt die Warnung leider zu spät.
Sandburgen - eine unterschätzte Gefahr
Tragische Unfälle beim Bauen von Sandburgen gab es in der Vergangenheit immer wieder. Meist dann, wenn sie so groß waren, dass Kinder hineinkrabbeln können. Aber selbst Erwachsene kamen dabei schon ums Leben.
2018 machte der Fall eines Vaters aus Florida Schlagzeilen. Der 35-Jährige wollte eine Sandburg für seine Kinder errichten – ebenfalls in schwer berechenbaren Dünen – und wurde unter den Sandmassen begraben. Ein Tunnel, den er buddeln wollte, wurde ihm zum Verhängnis. (sbl)