Vater sperrt Tochter in Keller ein – sie stirbt

War der Tod einer Dreijährigen zu verhindern?

Auch heute sind Trauer und Entsetzen in Dinslaken groß. Ein 40-jähriger Mann soll seine tote Tochter im Rhein-Herne-Kanal versenkt haben. Die Familie war dem Jugendamt der Stadt bekannt. Wie konnte es trotzdem soweit kommen?

„Tragödie nicht absehbar“

Von der Stadt Dinslaken heißt es heute: "Eine derartige Tragödie war nicht absehbar. Das Jugendamt ist auch derzeit weiter in die Familiensituation eingebunden." Auch die Bürgermeisterin Michaela Eislöffel (parteilos) meldet sich zu Wort: „Die Menschen in unserer Stadt sind tief erschüttert. Eine große Betroffenheit und Anteilnahme zieht sich durch unsere Bevölkerung. […] Meine Gedanken sind bei der Familie, Freunden und den trauernden Angehörigen.“

Warum der Familienvater seine Tochter im Keller eingesperrt hatte ist noch unklar. Möglicherweise eine Erziehungsmaßnahme - so die Polizei. Laut Anwohnern sind die Geschwister des toten Mädchens weiterhin bei der Mutter in der Wohnung. Sie wird in den Ermittlungen nur als Zeugin geführt.

Das war passiert

Der 40-jährige Familienvater soll die Dreijährige tagelang im Keller eines Mehrfamilienhauses eingesperrt haben. Laut Polizei möglicherweise eine Erziehungsmaßnahme. Die Ermittler erklären: "Er hat dann immer wieder nach dem Mädchen gesehen. Dem Mädchen essen gegeben, auch was zu Trinken. Und immer mal wieder geschaut ob es ihr gut geht – wie‘s ihr geht. Und als er dann am Morgen des 1. Oktober wieder in den Keller kam, stellte er fest, dass das Mädchen verstorben war." Das Kind soll erstickt sein, an seinem eigenen Erbrochenen. Der Deutsche soll das tote Mädchen dann mit Gewichten beschwert und im Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen versenkt haben. Ein Ort, der vor allem von Familien häufig besucht wird. Fünf Tage später kommt der dreifache Familienvater zur Wache und erzählt der Polizei alles. Taucher fanden daraufhin die Leiche des Kindes.