Bitteres Aus bei OlympiaDressur-Pferd blutete aus dem Maul

Kleines, aber bitteres Drama bei der olympischen Premiere: Caroline Chew aus Singapur wird an den Dressurwettbewerben in Tokio nicht mehr teilnehmen können. Die Reiterin war mit ihrem 17 Jahre alten Pferd Tribiani am Sonntag in der Einzel-Qualifikation aus dem Wettbewerb genommen worden, weil im Maul ihres Wallachs Blut zu sehen war. Die Verletzung war zwar harmlos, die Regeln aber eben knallhart.

"Tribiani hat sich wirklich gut präsentiert"

Die Richter sind angehalten, Pferde aus dem Wettbewerb zu nehmen, wenn sie bluten. Bei einem Test noch im Dressur-Viereck wurde festgestellt, dass es sich um eine frische Blutung handelt. Auf einem Foto ist zu erkennen, wie rote Flecken auf dem weißen Tuch eines Richters zu sehen sind. Dies führt nach den FEI-Dressurregeln zum Ausschluss - auch wenn eine Verletzung des Pferdes nicht beabsichtigt war. Mit der Regel soll das Wohlergehen aller Pferde geschützt werden.

Ein Verbleib im Wettbewerb ist nur möglich, wenn es sich um altes, bereits getrocknetes Blut handelt. Wie das Portal „The Straight Times“ berichtet, wurde unmittelbar eine tierärztliche Untersuchung durchgeführt und ein kleiner Schnitt an den Lippen des Pferds festgestellt, der vermutlich durch ein Stolpern zu Beginn der Prüfung im Viereck verursacht worden war.

Was hinter der sogenannten „Blutregel“ steckt und warum sie sehr wichtig ist, das klärt Expertin Birgit von Bentzel hier!

VIDEO: Deutsches Team holt GOLD im Dressurreiten

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Todes-Drama überschattete deutsche Vorbereitung auf Olympia

„Tribiani fühlte sich gut, präsentierte sich wirklich gut“, sagte Chew. Sie habe nicht gemerkt, das ihr Pferd Probleme habe, “aber offensichtlich hat der Richter es gesehen.“

Probleme beim Pferd, die sah auch Deutschlands Dorothee Schneider im April bei ihrem Pferd „Fohlenhofs Rock'n Rose“ nicht – die Stute brach nach einem Wettkampf bei der Siegerehrung zusammen und verstarb. Ein Schock für Schneider aber auch ihre Teamkollegen Isabelle Werth während der Vorbereitung auf Olympia! In Tokio reitet sie nun mit „Showtime“ um Gold.

Mit der 29 Jahre alten Chew feierte das Land eine Premiere. Nie zuvor war Singapur im Reitsport bei den Olympischen Spielen vertreten gewesen. Die Reiterin hatte sich ihr Ticket nach Tokio erst vor einem Monat nach einem kurzfristigen Rückzug Neuseelands verdient. Mit ihrer Leistung beim Dressur-Grand-Prix in Le Mans, Frankreich, zwei Wochen später, hatte sie sich ihren Platz gesichert. (tno/dpa)