Die Sportfreunde Stiller im exklusiven Interview

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Alle Drei sind auch noch in anderen Bands musikalisch aktiv.

Ihr arbeitet zusammen und seid eng miteinander befreundet: Geht man sich da auch mal auf den Zeiger?

Flo: Klar geht man sich auf den Zeiger. Wir haben normale Diskussionen über geschäftliche Dinge, wie zu welchem Auftritt geht man, zu welchem Interview, was für Plakate machen wir … Aber so im privaten Bereich ist die Chemie spitze. Vielleicht haben wir auch einfach zum richtigen Zeitpunkt diese Pause gemacht, bevor einer von uns sagen konnte: ‚Ich sag dir, du bist eins der größten Arschlöcher, die ich kenne‘.

(Peter kommt als Nachzügler dazu)

Wann gab es die ersten Berührungspunkte mit der Musik?

Rüde: Mit der Zeit, in der ich ein Fan von Bands wurde, wurde das zu so einem Traumbild des Lebens. Ich hatte einen Freund, der hat sich Sperrholz ausgesägt, weil er so ein krasser ‚Kiss‘-Fan war und wir haben dann in seinem Kinderzimmer Luftgitarren-Posings gemacht. Lustig war aber, als ich Peter und Flo kennengelernt habe, dass mir sofort klar war, dass es mit den beiden was werden würde.

Peter: Aber du hast als kleiner Junge doch mal davon geträumt, dass du eine goldene Schallplatte bekommen wirst.

Rüde: Ja, das habe ich tatsächlich mit 14 geträumt. Ich habe am Abend später auch geträumt, dass ich als Vorgruppe von den Ärzten auftrete.

"Wir lieben uns"

ARCHIV - Die deutsche Rockband Sportfreunde Stiller mit Rüdiger Linhof (Bass  -  l-r), Florian Weber (Schlagzeug) und Peter S. Brugger (Gitarre, Gesang), aufgenommen in der "Anke Late Night"-Show in Köln (Archivfoto vom 16.06.2004). Die Weltmeisterschaft im eigenen Land ist für eine Fußball verrückte Band wie die Sportfreunde Stiller natürlich eine große Sache, wenn nicht die größte überhaupt. So bringen die drei Münchner Musiker nicht nur mal eben einen Fußballsong heraus, sondern gleich ein ganzes Album mit Fußballliedern.  Foto: Jörg Carstensen dpa  (zu dpa-KORR.: "Sportfreunde Stiller im WM-Fieber - «Fußball ist fast wie Sauerstoff»" vom 15.05.2006) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Am Anfang trat die Band noch unter dem namen 'Stiller' auf, musste sich dann später aber aus rechtlichen Gründen in 'Sportfreunde Stiller' umbenennen, da es bereits eine Band mit dem Namen gab.

17 Jahre Sportfreunde Stiller: Was waren die Höhepunkte?

Rüde: Große Momente wie das erste Video drehen oder das erste Mal im Band-Bus, im Radio die eigene Musik hören ... Die Sonne scheint, du hast die Hacken auf dem Armaturenbrett und dann kommt in irgend so einem Studentensender ‚Wunderbaren Jahren‘ – das war etwas Unglaubliches! Oder auch das Bizarre-Festival: Wir hatten uns total gefreut, dass wir da teilnehmen durften und haben dann erfahren, dass wir in einem Zelt am Hangar um halb vier Uhr morgens spielen. Wir haben uns schon damit abgefunden, dass wir wahrscheinlich vor niemandem spielen werden und dann war der ganze Hangar plötzlich rappelvoll und uns hat ein Jubel empfangen.

Flo: Also das waren bestimmt so 4000 Leute.

Peter: Nein, 8000 oder sogar 10.000 Leute

Rüde: Und vor dem Hangar waren 25.000. Ey, ich krieg schon wieder Gänsehaut.

Flo: Also, bis auf den einen Tag, wo du (Rüde) mal in den Bus gekotzt hast - 17 Jahre lang GEIL!

Gibt es eine Frage, die euch noch nie gestellt wurde?

Flo: Ob wir ineinander verliebt sind.

Und seid ihr?

Flo: Na klar, wir lieben uns!

Rüde: Ich nicht.

Peter: Ich auch nicht.

Flo: Wir lieben uns, außer Rüde und Peter.

Vielen Dank für das Gespräch!