Ab Sonntag gelten neue Regeln
Die Maske fällt: Schleswig-Holstein wirft die meisten Corona-Regeln über Bord

Hohe Inzidenzen – weitere Lockerungen: Ab Sonntag (3. April) gelten in Schleswig-Holstein nur noch wenige der Corona-Beschränkungen. Vor allem die Maskenpflicht wird weiter gelockert. Das hat die Landesregierung am Dienstag bekannt gegeben.
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Keine Maske mehr beim Einkaufen
Trotz weiter hoher Infektionszahlen lässt Schleswig-Holsteins Landesregierung die meisten Corona-Beschränkungen am Wochenende auslaufen. Künftig gilt die Maskenpflicht nur noch in Krankenhäusern, Pflegeheimen sowie im öffentlichen Nahverkehr. Testpflichten bestehen aber weiter für Mitarbeitende und Eltern in Kitas, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nach einer Kabinettssitzung. Die Testpflicht bleibt auch in Pflegeeinrichtungen. In Krankenhäusern soll ein Testkonzept verfolgt werden, das dem Infektionsgeschehen angemessen ist.
Keine Hotspot-Regelung für Schleswig-Holstein
Die Regierung empfehle aber das Tragen von Masken bei größeren Ansammlungen von Menschen in Innenbereichen, erklärte Günther. Zudem sollten sich die Menschen "nicht auf die Pelle rücken". Die Lage in den Krankenhäusern sei teilweise örtlich zwar angespannt, aber weiter beherrschbar.
Ab Sonntag sind den Ländern nur noch wenige allgemeine Schutzregeln etwa zu Masken und Tests in Einrichtungen wie Kliniken und Pflegeheimen erlaubt. Überall sonst entfällt die Maskenpflicht, beispielsweise beim Einkaufen, bei größeren Veranstaltungen drinnen oder in der Schule. Weitergehende Corona-Beschränkungen wie Maskenpflichten in Innenräumen oder Zugangsregeln sind nur möglich, wenn der Landtag einzelne Kreise zu regionalen Hotspots erklärt. Darauf verzichtet die Jamaika-Koalition.
Andere Länder - andere Wege
Diesen Weg wählen wird voraussichtlich Hamburg: Der rot-grüne Senat sprach sich am Dienstag erneut für die Hotspot-Regelung aus, am Mittwoch soll darüber in der Bürgerschaft ein Beschluss getroffen werden. Es drohe eine Überlastung des Gesundheitswesens, sagte Sprecher Marcel Schweitzer nach der Senatssitzung. Die Zahlen führten „mit einer zeitlichen Verzögerung zu höheren Aufnahmen in den Kliniken“. Dabei sei es „unerheblich, ob ein Patient mit oder wegen Corona ins Krankenhaus gebracht wird“.
Niedersachsen hingegen wird von der Regelung wohl keinen Gebrauch machen. Dies bekräftigte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) am Dienstag. Wie die Ministerin sagte, liegen derzeit 175 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 auf Intensivstationen im Bundesland - dies entspreche einem Anteil von 7,5 Prozent aller Intensivbetten. „Das zeigt, wie unterschiedlich die Virusvarianten sich auswirken. Man kann also von einem hohen Infektionsgeschehen sprechen, aber nicht von einer Überbelastung der Intensivstationen in Niedersachsen“, betonte Behrens. (dpa/nfi)