FCB scheitert an KielDie 6 größten Pokal-Pleiten des FC Bayern

Die Pokalgeschichte des FC Bayern ist glorreich – 20 Mal holten sie den Pott in die bayerische Landeshauptstadt. 1966 schafften sie sogar als Aufsteiger das Kunststück, den DFB-Pokal zu gewinnen. In dieser Saison hätte der FCB zum dritten Mal in Folge Pokalsieger werden können – Underdog Holstein Kiel machte den Bayern schon in der 2. Runde einen Strich durch die Rechnung. RTL.de erinnert an die größten Pleiten in der Münchner Pokalhistorie.
23. September 1978, 2. Runde: FC Bayern – VfL Osnabrück 4:5
Gerd Müller erzielte zwar drei Tore, doch das gelang auch dem Osnabrücker Andreas Wagner. Im Tor stand damals Sepp Maier, Wagners Gegenspieler hieß „Katsche“ Schwarzenbeck. „Ich habe ihn ja nur einmal live erlebt. In dem Spiel jedenfalls hat er mir gut gefallen“, sagte der Dreifach-Torschütze Jahre später. Der Tor-Rausch gegen den FC Bayern – bis heute ein Stück Osnabrücker Fußball-Geschichte.
12. Januar 1980, 3. Runde SpVgg Bayreuth – FC Bayern 1:0
Eine handfeste Blamage für den späteren deutschen Meister! Auf schneebedecktem Boden vergeigten Rummenigge, Breitner und die anderen das bayrische Derby. „Ein Scheiß-Platz“, moserte der damalige Bayern-Mittelfeldmann Wolfgang Dremmler. Der Bayreuther Uwe Sommerer sicherte mit seinem goldenen Tor in der 22. Minute dem damaligen Zweitligisten das Weiterkommen.
4. August 1990, 1. Runde: FV 09 Weinheim – FC Bayern 1:0
Das Wunder von Weinheim, eine der peinlichsten Niederlagen des FC Bayern! Der Oberligist aus Baden-Württemberg besiegte durch ein Elfmeter-Tor (28.) von Thomas Schwechheimer den haushohen Favoriten. Eine Einladung ins „Aktuelle Sportstudio“ nach der Sensation kommentierte der Siegtor-Schütze zunächst mit den Worten: „Die können mich mal. Ich geh heute mit meinen Kumpels einen trinken.“ Ein Machtwort des Weinheim-Trainers überzeugte Schwechheimer dann doch noch vom Ausflug nach Mainz.

14. August 1994, 1. Runde: TSV Vestenbergsgreuth – FC Bayern 1:0
Die wohl legendärste Blamage der Bayern! Der Regionalligist TSV Vestenbergsgreuth wirft den amtierenden Deutschen Meister aus dem Pokal. Roland Stein überwand per Kopf in der 43. Minute Bayern-Keeper Oliver Kahn und sicherte den historischen Erfolg. Der heutige Heidenheim-Trainer Frank Schmidt bremste damals als Libero der Vestenbergsgreuther die Bayern-Superstars aus. „Es war natürlich ein Spiel, das man nicht vergisst“, sagt er heute.
1. November 2000, 2. Runde: 1. FC Magdeburg – FC Bayern 1:1 n.V., 4:2 i.E.
Oberligist 1. FC Magdeburg kämpfte die Mannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld nieder. 1:1 stand es nach 90 Minuten und Verlängerung. Im Elfmeterschießen wurde FCM-Keeper Miroslav Dreszer zum Helden. Er parierte die Elfer von Jens Jeremies und Giovane Elber. „Nach der Verlängerung hatten wir doch ohnehin schon gewonnen. Daher hatten die Bayern beim Elfmeterschießen weiche Knie“, meinte der Torhüter des krassen Außenseiters. Der damalige Bayern-Manager Uli Hoeneß lobte die Oberliga-Truppe: „Die haben gekämpft wie die Wahnsinnigen.“

13. Januar 2021, 2. Runde: Holstein Kiel - FC Bayern 2:2 n.V. , 6:5 i.E:
Alles sah nach einem gewöhnlichen Pokal-Abend aus, Bayern ging in Führung, profitierte bei der Führung sogar – da kein VAR in der 2. Runde vorhanden – vom Abseitsglück und Bayer-Dusel. Kiel kämpfte sich tapfer im Schneegestöber zurück, Hauke Wahl schoss den Zweitligisten kurz vor Abpfiff in die Verlängerung, die Bayern drückten, doch Kiel blieb wacker. Im Elferschießen trafen die ersten zehn Schützen allesamt. Dann versagten Bayern-Zugang Marc Roca die Nerven, Fin Bartels schob eiskalt ein – die Sensation war perfekt. Bayern kassierte erstmals seit 17 Jahren eine Pleite gegen ein klassentieferes Team.




