Vorwürfe von deutschem Tennis-Talent

Russische Spielerinnen machen sich über Ukraine-Krieg lustig

Eva Lys (Hamburg/GER), Burg-Waechter Ladies Open 2022, Altenkirchen, Achtelfinale, 17.02.2022 - Foto: Augst/Eibner-Pressefoto
Eva Lys
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Die Welt leidet mit der Ukraine. Das Land und die Leute vor Ort sind durch den Angriffskrieg Russlands unter Beschuss. Zu lachen ist da eigentlich keinem zu Mute – einige russische Sportlerinnen sehen das aber offenbar anders. Wie die deutsche Tennisspielerin Eva Lys berichtet, witzeln einige russische Spielerinnen über den Ukraine-Krieg.

Respektloses Verhalten angeprangert

Die deutsche Tennis-Meisterin erlebte diese Szenen beim Challenger-Turnier im kasachischen Nur-Sultan. "Viele russische Spielerinnen, die hier sind, verhalten sich respektlos gegenüber denjenigen, die vom Ukraine-Krieg betroffen sind", sagte die 20-Jährige bei Eurosport: "Sie lachen darüber, machen sich lustig. Einige ziehen demonstrativ einen Trainingsanzug in den russischen Nationalfarben an."

Umso wichtiger sei es, "dass wir stark und weit verbreiten, was da wirklich passiert. Diese Nachricht muss bei allen Menschen ankommen", fügte Lys an. Die Nummer 311 der Weltrangliste hat ukrainische Wurzeln, wurde in Kiew geboren und trat in Nur-Sultan auch in gelb-blau an. Sie schied am Donnerstag im Achtelfinale aus.

Lys mit Verwandten in Ukraine in Kontakt

Noch heute leben Verwandte von ihr in der ukrainischen Hauptstadt. Lys versucht, so gut es geht Kontakt zu ihnen zu halten. „Wenn wir telefonieren, dann sind die Bombeneinschläge durchs Telefon zu hören. Die Menschen sind hilflos im Angesicht der Angriffe, aber sie sind unglaublich mutig“, sagte Lys.

Der Tennisweltverband ITF sowie ATP und WTA hatten zuletzt entschieden, russische und belarussische Teams von allen Wettbewerben auszuschließen. Die Spielerinnen und Spieler dürfen aber weiter an Turnieren teilnehmen, allerdings nicht unter ihrer Flagge. (msc/sid/dpa)