Pjöngjang und Peking statt Paris und Porto
Deutsche Politiker fordern Einreiseverbot für Russen

Während russische Soldaten die Ukraine terrorisieren, liegen russische Touristen an Europas Strände – als ob nichts passiert wäre. Damit soll jetzt Schluss sein, fordern auch in Deutschland immer mehr Politiker.
Klares Zeichen an russische Bevölkerung
Immer mehr Länder setzen der Reisefreiheit Grenzen und schränken die Vergabe von Schengen-Visa an Russen im Alleingang ein. Dazu gehören Estland, Lettland, Litauen und Tschechien. Finnland will ab September folgen, Polen erwägt eine ähnliche Regelung. Dänemark dringt auf eine EU-Lösung und will sonst ebenfalls selbst handeln.
Auch deshalb fordern vor allem Unionspolitiker ein Aussetzen der Vergabe von Touristenvisa an russische Staatsbürger. „Urlaubs-Visa für Russen müssen gestoppt werden. Urlaubsziele dürfen in Putins Russland nicht länger Paris und Porto sondern Pjöngjang und Peking heißen“, sagte die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Unionsfraktion, Andrea Lindholz (CSU), der. Es gehe darum, auch der russischen Bevölkerung klare Zeichen zu setzen.
Der Europapolitiker Dennis Radtke (CDU) sagte der Zeitung, es sei „unerträglich, dass Russen in Europa Urlaub machen und ihr Geld verjubeln, als sei nichts geschehen“. Deutschland und Europa drohten aktuell „bei den Sanktionen und bei den Waffenlieferungen einzuschlafen“. Wer Putin stoppen wolle, dürfe jetzt nicht locker lassen, sondern müsse mit einer Touristenvisa-Sperre für russische Staatsbürger nachlegen.
Wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine hatten in den vergangenen Wochen mehrere Länder die Vergabe von Schengen-Visa an Russen im Alleingang eingestellt. Dazu gehören Estland, Lettland, Litauen und Tschechien. Finnland will ab September folgen, Polen erwägt eine ähnliche Regelung. Dänemark dringt auf eine EU-Lösung und will sonst ebenfalls selbst handeln.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hatten sich zuletzt ablehnend zu entsprechenden Vorschlägen geäußert. (dpa/aze)