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Digitale Ticketerstattung bereits ab Sommer 2021

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Die Deutsche Bahn führt endlich eine digitale Ticketrückerstattung ein.
Daniel Kubirski, picture alliance

Bahnchef Richard Lutz will das Reisen mit der Bahn leichter machen. So soll es schon ab diesem Sommer eine Möglichkeit eingeführt werden, sich Tickets wegen Verspätungen von Zügen online erstatten zu lassen, berichtet das Handelsblatt.

Fahrgastrechte-Formular nicht mehr zeitgemäß

Obwohl inzwischen die meisten Fahrkarten als Handy-Ticket oder Onlinebuchung gekauft werden, bietet die Deutsche Bahn für die Ticketrückerstattung bislang nur ein Fahrgastrechte-Formular an, das man ausfüllen, ausdrücken und abschicken muss. Erst im November hatten einige Justizminister gefordert, dass die Bahn bei Verspätungen und Ausfällen künftig automatisch Entschädigungen zahlen soll.

Auch der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, fordert schon länger, die Entschädigung zu vereinfachen. Verkehrsminister Herr Scheuer habe sich bereits 2019 für ein automatisiertes Entschädigungssystem ausgesprochen. „Sichtbar geschehen ist seitdem nichts“, kritisierte er. Datenschutzprobleme sieht der Verbraucherschützer nicht, da die meisten Bahnfahrten inzwischen sowieso online gebucht würden: „Das ist klasse, denn ich habe meine Daten hinterlegt und könnte eine Entschädigung oder eine Erstattung sofort ausgezahlt bekommen.“

Bisher gibt es ab einer Stunde Verspätung ein Viertel des Fahrpreises zurück, ab zwei Stunden die Hälfte. 2019 musste die Bahn rund 52,6 Millionen Euro erstatten.

Deutsche Bahn plant neue Reise-Plattform

Die Deutsche Bahn erfüllt mit der Ankündigung von Bahn-Chef Lutz ihr Versprechen, das Fahrgastrechteformular digital anzubieten und den Ablauf zu automatisieren.

Im Handelsplatt teilte Lutz außerdem mit, dass die Bahn eine Reise-App plane, die für die Fahrgäste „Mobilität so einfach wie möglich machen“ machen solle, ohne dass sie mit dutzenden Verkehrsunternehmen zu tun haben. Ziel sei eine einzige Plattform, auf der dann auch Mietwagen, Taxen, Car-Sharing oder Ride-Sharing-Angebote gebucht werden können. Wann allerdings auch deutschlandweit gebucht werden kann, sei noch offen. Es wird aber nicht der DB-Navigator sein.

Quelle: DPA / RTL.de