Er fuhr gegen Ullrich, Armstrong und Co.Italienischer Radstar Davide Rebellin stirbt nach Unfall

Italian Davide Rebellin of Gerolsteiner arrives for the official presentation of the teams taking part in the Giro d'Italia cycling race, Thursday 04 May 2006, in Liege. The prologue of the Giro d'Italia is scheduled on Saturday 06 and three further stages takes place in Belgium. EPA/MICHEL KRAKOWSKI +++(c) dpa - Bildfunk+++
Davide Rebellin wurde nur 51 Jahre alt.

Er fuhr bis ins hohe Sportleralter Radrennen, nun ist der frühere italienische Profi Davide Rebellin nur drei Tage nach seinem letzten Wettkampf tödlich verunglückt. Der 51-Jährige starb am Mittwochvormittag in dem norditalienischen Ort Montebello Vicentino.

Deutscher Lkw-Fahrer steht unter Verdacht

Nun fahndet die italienische Polizei nach einem deutschen LKW-Fahrer, wie es am Freitag hieß. Der Mann wird verdächtigt, Rebellin in der norditalienischen Provinz Vicenza angefahren zu haben. Mit Hilfe der Aufnahmen von Videoüberwachungskameras konnte das Fahrzeug identifiziert werden, das den Rad-Star unweit einer Kreuzung angefahren hatte.

Der Fahrer hatte nach dem Unfall nicht angehalten. Laut italienischen Medien soll er bereits für andere Unfälle verantwortlich gewesen sein. Die Ermittlungen, die gemeinsam mit der österreichischen Polizei geführt wurden, ergaben, dass der Lkw-Fahrer in Richtung Verona unterwegs war.

Auch nach den ersten Erkenntnissen kollidierte der Sportler mit einem Lastwagen, als dieser auf eine Straße einbog. Der Lkw habe sich dann vom Unfallort entfernt – der Fahrer habe die Kollision womöglich nicht bemerkt, hieß es am Mittwoch noch. Weitere Details nannten die Behörden nicht.

Rebellin feierte große Erfolge

Am vergangenen Sonntag war Rebellin noch bei einem Rennen in Monaco gestartet, dabei gegen Stars wie die Ex-Weltmeister Philippe Gilbert, Peter Sagan sowie den zweimaligen Tour-Sieger Tadej Pogacar angetreten.

Rebellin hatte seine Profikarriere im Jahr 1992 begonnen und feierte große Erfolge. Der Eintages-Spezialist gewann drei Mal den Fleche Wallonne und feierte je einen Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich sowie beim Amstel Gold Race. 2002 war er als neuer Star vom Gerolsteiner-Team verpflichtet worden, das Ende 2008 nach diversen Dopingskandalen den Rennbetrieb einstellte. Seine Tour-Premiere feierte er 1997 beim Sieg von Jan Ullrich.

Rebellin wurde bei Nachproben der Olympischen Spiele 2008 positiv getestet und verlor seine Silbermedaille aus dem Straßenrennen. Nach abgesessener Sperre fuhr er seit 2011 für unterklassige Teams. Zuletzt stand er beim Continental-Team Work Service Vitalcare Vega unter Vertrag. (dpa/sid/mar/jlu)