Chance auf Europa-League-Titel vergeigt
Elfmeter-Zettel sagte das Richtige voraus - aber ManU-Keeper hielt sich nicht dran

Hätte er doch nur das gemacht, was andere Mitarbeiter in akribischer Vorarbeit für ihn herausgefunden hatten! Im Finale der Europa League unterlag Manchester United dem FC Villareal mit 11:12 nach Elfmeterschießen. ManU-Keeper David de Gea war der tragische Held, weil er als einziger der 22 Schützen seinen Elfmeter vergeigte – und er keinen selbst abwehrte, obwohl er alle Informationen, die er brauchte hatte.
De Gea hilflos trotz Hilfe
Es ist mittlerweile Usus, sich gewissenhaft auf die gegnerischen Elfmeterschützen vorzubereiten. Tritt in einer Partie ein Spieler zum Strafstoß an, weiß der Torhüter in der Regel, in welche Ecke er bevorzugt schießt. Berühmt machte solche Elfmeter-Zettel Jens Lehmann, der bei der Weltmeisterschaft 2006 gegen Argentinien im Elfmeterschießen glänzte, weil ihm Andreas Köpke die richtigen Informationen zur Hand gegeben hatte.
Wie nun herauskommt, gab es auch beim Europa-League-Finale zwischen Manchester United gegen den FC Villareal ein solchen Schriftstück für einen Keeper. Diesmal aber mit einem schlechten Ende. David de Gea hat keinen Elfmeter abwehren können, ManU verlor gegen die Spanier mit 11:12 – aber auch, weil sich der Keeper nicht an die Vorgaben gehalten hat.
Einfach mal den Zettel lesen und stehen bleiben
Zu nahezu allen Elfmeterschützen von Villareal hatte de Gea Informationen. Mal waren sie richtig, mal nicht. Fakt ist aber auch: dreimal wären sie richtig gewesen, aber der spanische Nationaltorhüter machte nicht mit.
Den sechsten Strafstoß verwandelte Moi Gomez mit einem Schuss in die Mitte des Tores, weil de Gea in eine Ecke sprang. Hätte er sich an die Vorgaben gehalten, hätte er sich auf das Zentrum seines Kastens konzentriert und den Schuss locker abfangen können. Das Elfmeterschießen wäre also deutlich früher und mit einem anderen Sieger beendet gewesen.
Und auch bei den Treffern von Francis Coquelin und Pau Torres versuchte es de Gea auf eigene Faust und wurde böse verladen. Die Angabe auf seinem Zettel war richtig. Gäbe es andersrum übrigens einen Zettel für die Schützen mit Informationen über die Torhüter, wäre die Angabe bei de Gea übrigens: Mach’ dir keine Sorgen, einfach das Tor treffen und der Ball ist drin. Von den vergangenen 40 Strafstößen hat der 30-Jährige keinen gehalten. (sho)