Vermisst: Die Sonne
Dauermüde wegen Lichtmangel? Diese Tipps und Geräte helfen
Antriebslosigkeit und Dauermüdigkeit
Klar, Herbst und Winter werden nicht umsonst als die "dunkle Jahreszeit" bezeichnet. Aber es ist doch immer wieder überraschend, wie lange es morgens plötzlich dunkel bleibt, wenn der Sommer sich verabschiedet hat, oder? Nach einer gewissen Zeit kann der ständige Lichtmangel aufs Gemüt schlagen - Antriebslosigkeit und Müdigkeit sind die Folgen. Medizinern zufolge gibt es sogar eine "Saisonal abhängige Depression" (kurz SAD). Ein Mittel dagegen ist die sogenannte Lichttherapie mit speziellen Lampen und Tools, die unseren Hormonhaushalt wieder in Schwung bringen. Wie Sie wieder Licht in Ihren Alltag bringen und was Sie dabei beachten sollten, erklärt Schlaf-Coach und Medizingeräte-Beraterin Christine Lenz aus Nürnberg.
Was macht die Dauer-Dunkelheit eigentlich mit uns?
Im Prinzip versetzt uns der Lichtmangel langsam in eine Art menschlichen Winterschlaf-Modus. Wir haben Rezeptoren in den Augen, die feststellen, dass es plötzlich weniger Tageslicht gibt. Scheinbar dauern die Nächte länger, was dazu führt, dass der Organismus unsere innere Uhr neu stellt. Und im Winter ist eher Energiesparen angesagt. Der Körper produziert also verstärkt das (Schlaf)Hormon Melatonin. Lichtmangel kann auf Dauer auch einen Vitamin-D-Mangel auslösen, weil der Körper Licht braucht, um Vitamin D herzustellen. Ohne einen gewissen Vitamin-D-Spiegel im Blut werden wir anfälliger für Infekte und das Depressionsrisiko steigt.
"Lassen Sie am besten von Ihrem Hausarzt überprüfen, wie Ihr Vitamin-D-Status ist", rät Schlaf-Expertin Christine Lenz. Das kostet knapp 20 Euro und die Krankenkasse bezahlt den Blut-Test nur, wenn der Arzt ihn für notwendig hält (gleiches gilt für Vitamin-Präparate, die daraufhin verschrieben werden). Der Arzt kann Ihnen auch sagen, ob eine Lichttherapie oder eine andere Behandlung in Ihrem Fall sinnvoll ist.
Die richtige Lichttherapie-Lampe finden - und sie richtig nutzen
Lichttherapie- oder Tageslicht-Lampen* 🛒 haben nachgewiesenermaßen einen positiven Effekt auf unsere Stimmung. Wichtig ist allerdings, dass Sie das richtige Modell nutzen und korrekt anwenden. Medizingeräte-Beraterin Lenz erklärt, worauf Sie achten sollten:
- Wichtig ist, dass die Tageslicht-Lampe eine Lichtstärke von mindestens 10.000 Lux hat (zum Vergleich: An einem sonnigen Tag beträgt die Lichtstärke draußen über 100.000 Lux, in geschlossenen Räumen dagegen nur zwischen 200 und 500 Lux).
- Setzen Sie sich am besten mit einem Abstand von maximal 30 Zentimetern vor die Lampe und lassen Sie die Augen während der Bestrahlung geöffnet, damit die Lichtrezeptoren im Auge das Licht auch wahrnehmen und die Hormonproduktion in Gang setzen.
- Ein tägliches Pensum von mindestens 30 Minuten ist sinnvoll. Der beste Zeitpunkt für die Lichttherapie ist morgens nach dem Aufstehen.
"Einige Menschen schaffen es kaum, 30 Minuten lang vor der Lampe sitzen zu bleiben. Denen rate ich, während der Bestrahlung einen Podcast zu hören oder zu frühstücken", sagt Christine Lenz. Wer es morgens zeitlich nicht schafft, kann am Arbeitsplatz eine Lichttherapie-Lampe aufstellen (gibt es auch für den Schreibtisch* 🛒) oder im Büro und zu Hause die normalen Glühbirnen gegen Vollspektrum-Tageslichtlampen* 🛒 austauschen. Übrigens: Einen Vergleich verschiedener Tageslichtlampen finden Sie hier.
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Alternativen zur Tageslicht-Lampe
"In Finnland wurde jetzt ein vielversprechendes Gerät auf den Markt gebracht, das wie In-Ear-Kopfhörer getragen wird", sagt Medizingeräte-Expertin Lenz. Der HumanCharger von Valkee schickt weißes Licht über den Gehörgang in die lichtempfindlichen Bereiche des Gehirns. Wer das Gerät 12 Minuten pro Tag trägt, soll sich danach wacher und energiegeladen fühlen. Dem Hersteller zufolge hilft der HumanCharger auch gegen Jetlag.
Inzwischen gibt es auch Lichttherapie-Brillen* 🛒, die den Schlaf und die Stimmung verbessern sollen. Die Brille strahlt mit Blau angereichertes weißes Licht aus und lässt sich in drei Stärken einstellen.
Tageslicht-Lampe, Kopfhörer oder Brille haben eines gemeinsam: sie sind nicht ganz billig. Komplett kostenlos ist der nächste Tipp für mehr Licht im Alltag. Versuchen Sie, so oft wie möglich einen Spaziergang an der frischen Luft einzulegen, am besten während der Mittagspause. Das fördert auch die Verdauung, ist gut gegen das berühmte Mittagstief - und vielleicht gibt es dabei ja sogar ein Wiedersehen mit der Sonne.
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