Es droht die volle Eskalation im Streit

Darf Manuel Neuer die "One Love"-Binde doch tragen? DFB will gegen die Fifa klagen

Nun droht die vollständige Eskalation! Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erwägt eine Klage gegen den Weltverband Fifa, weil dieser die „One Love“-Kapitänsbinde verboten und europäische Verbände zum Rückzug gezwungen hat. „Wir prüfen alle rechtlichen Schritte“, bestätigte der DFB auf Anfrage von RTL/ntv. „Die FIFA hat uns ein Zeichen für Diversität und Menschenrechte verboten. Sie hat dies mit massiven Androhungen sportlicher Sanktionen verbunden, ohne diese zu konkretisieren“, sagte DFB-Sprecher Steffen Simon auf SID-Anfrage. Zuvor hatte die „Bild“ berichtet. Wie Hansi Flick die Posse um die Binde erklärt, sehen Sie oben im Video.

Neuer soll "One Love"-Binde im zweiten Gruppenspiel tragen

FUSSBALL WM 2022 Testspiel im Oman 16.11.2022 Oman - Deutschland Torwart Manuel Neuer Deutschland mit One Love-Binde *** FOOTBALL World Cup 2022 test match in Oman 16 11 2022 Oman Germany goalkeeper Manuel Neuer Germany with One Love armband
Trägt DFB-Kapitän Manuel Neuer die "One Love"-Binde nun doch im zweiten WM-Spiel (Archivbild)?
www.imago-images.de, IMAGO/Ulmer/Teamfoto, IMAGO/ULMER/Markus Ulmer

Es heißt, dass der DFB rechtliche Schritte vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne einleiten will. Konkret geht es dabei um einen sogenannten Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz, den die Ad-Hoc-Division des CAS prüfen will. Diese kann während der WM in Katar innerhalb von 48 Stunden entscheiden.

Lese-Tipp: Nach dem WM-Aus für die "One Love"-Binde: Dem DFB bleiben noch DIESE Möglichkeiten zum Protest

Lese-Tipp: "One Love"-Blamage des DFB-Teams: "Eier raus oder Koffer packen"

Was erhofft sich der DFB mit diesem Schritt? Kapitän Manuel Neuer (36) soll spätestens im zweiten WM-Gruppenspiel gegen Spanien am Sonntag die von der Fifa verbotene „One Love“-Binde tragen dürfen, ohne dass Sanktionen drohen. Zuletzt war die Rede davon, dass der Spieler dann eine Gelbe oder sogar Rote Karte bekommen kann oder die gesamte Mannschaft einen Punktabzug befürchten muss.

Eine endgültige Rechtsentscheidung käme erst nach der WM

Klar ist auch: Eine endgültige Entscheidung in der Sache wird es während des Turniers nicht geben. Der DFB-Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz beziehe sich laut „Bild“ nur auf alle Spiele der deutschen Mannschaft in Katar bis zum Ausscheiden oder Erreichen des Endspiels. Gibt der CAS dem DFB Recht, dann komme es nach der WM zum Hauptsacheverfahren. Das sei aber unwahrscheinlich, da etwa eine nachträglich verhängte Gelbe Karte oder Geldstrafe für den DFB keinen Sinn mache.

Als erster großer Sponsor beendete Rewe am Dienstag die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). „Die skandalöse Haltung der FIFA ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel“, sagte Firmenboss Lionel Souque in einer Mitteilung des Handelsriesen: „Wir stehen ein für Diversität – und auch Fußball ist Diversität. Diese Haltung leben wir und diese Haltung verteidigen wir - auch gegen mögliche Widerstände.“ (jlu/sid)