Fachkräftemangel als eine Begründung
Dank Ehrenamt früher in Rente? Ampel-Koalition erteilt Faeser-Vorschlag Absage

Für viele Menschen, die ein Ehrenamt inne haben, klang der Vorschlag von Bundesinnenministerin Nancy Faeser sicherlich richtig gut. Sie könne sich vorstellen, Inhaber von Ehrenämtern ein Jahr früher in Rente zu schicken. Denn ohne ihre Hilfe bei der Feuerwehren, in Sportvereinen oder bei der Tafel würde in Deutschland ziemlich viel nicht funktionieren. Doch die Ampel-Regierung signalisiert Ablehnung.
Rente ist kein Belohnungssystem für Ehrenamtler
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wies unter anderen auf den Fachkräftemangel hin. „Uns fehlen nahezu überall in unserem Land kluge Köpfe und fleißige Hände“, sagte er dem Fernsehsender Welt. Deshalb müsse Deutschland dafür Sorge tragen, möglichst viele Menschen im Berufsleben zu halten. Ähnliches ließ eine Sprecherin der SPD verlauten.
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Ablehnung kommt auch aus dem Lager der Grünen: Rentenexperte Markus Kurth sagte, die Rentenversicherung sei eine Einkommensversicherung und kein Belohnungssystem für gesellschaftlich erwünschte Verhaltensweisen und Tätigkeiten.
Faeser spricht sich für Pflichtjahr aus
Faeser sprach sich bei der Diskussionsveranstaltung des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) auch für ein soziales Pflichtjahr aus. Damit könne man Aufgaben bei den Feuerwehren und Rettungsdiensten besser bewältigen, meint die Politikerin. Doch die Chancen dafür eine Mehrheit zu finden, halte sie selbst für überschaubar. Zuletzt hatte sich Familienministerin Lisa Paus (Grüne) gegen einen derartigen Pflichtdienst ausgesprochen: Ein solcher bedeute einen Eingriff in die individuelle Freiheit aller Jugendlichen in Deutschland. (eon/dpa)