Klub-Legende hat Stadionverbot
Nächster Corona-Irrsinn! Uwe Seeler darf wegen weniger Kilometer nicht ins HSV-Stadion

Ihm bleibt bei seinem Herzensklub aber auch nichts erspart! Uwe Seeler leidet seit Jahren mit dem Hamburger SV, erlebte den ersten Abstieg des einstigen Bundesliga-Gründungsmitglied und bleibt auch nach dem mehrfach gescheiterten Rückkehr-Versuchen treu. Dabei gilt der 84-Jährige jedoch auch als einer der größten Kritiker des HSV – was er jetzt vielleicht erleben muss, haut aber selbst ihn um. Doch diesmal kann sein Verein mal nichts dafür, dass sich „Uns Uwe“ mächtig aufregen muss.
"Totaler Blödsinn und Quatsch"
Es klingt nach einem schlechten Scherz, aber ist Stand jetzt tatsächlich wahr. Uwe Seeler, die Ikone des Hamburger SV, hat beim Zweitligaauftakt des HSV gegen Dynamo Dresden am 1. August wohl Stadionverbot. Denn aufgrund der aktuellen Corona-Auflagen dürfen nur Zuschauer, die ihren Erstwohnsitz in Hamburg haben, ins Stadion. Was Seeler, der in Schleswig-Holstein am Hamburger Stadtrand lebt, mächtig auf die Palme bringt. „Das ist totaler Blödsinn und Quatsch. Ich möchte sehr gern ins Stadion gehen. Ich bin geimpft und werden Abstand halten. Das ist eine sehr merkwürdige Entscheidung“, sagte „Uns Uwe“ der „Bild“.
Tatsächlich fragt man sich, was sich die Politik bei dieser Einschränkung gedacht hat. Zumal Schleswig-Holstein schon seit Monaten zu den Bundesländern mit den geringsten Inzidenzzahlen ist. Doch von 17.100 Fans, die am 1. August nach jetzigem Stand in die Hamburger Arena dürfen, wird von dort keiner dabei sein – auch Seeler nicht. „Ich wohne nur wenige Kilometer vom Stadion entfernt. Ich denke, dass einige Fans im Raum Hamburg eine weitere Anreise haben. Die Behörden sollten diese Entscheidung nochmal überdenken“, sagte Seeler.
Das versucht nun auch der HSV zu bewirken und legt Einspruch ein. „Das können und wollen wir so nicht akzeptieren. „Unsere Stadtgrenzen liegen weniger als vier Kilometer vom Volksparkstadion entfernt und unsere Anhängerschaft kommt zu einem großen Teil auch aus den benachbarten Bundesländern“, erklärte HSV-Vorstand Frank Wettstein. „Wir sehen aufgrund der ohnehin erforderlichen Kontaktnachverfolgung mit personalisierten Tickets und vielen weiteren Schutzmaßnahmen zudem keinerlei Zusatznutzen im Sinne der Pandemiebekämpfung.“ (sho/dpa)