Vermutlich keine allgemeine Impfempfehlung der Stiko

Diskussion um Corona-Impfungen für unsere Kinder

Viele junge Menschen sehnen den kleinen Pieks herbei, um endlich wieder unbeschwert das Leben genießen zu können. Andere sind skeptisch. Das gilt auch für die Eltern von Kindern und Jugendlichen, die sich fragen: Sollte ich mein Kind impfen lassen? Die Frage ist umstritten und die Diskussion hat am Mittwoch wieder an Fahrt gewonnen.
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Impfung für Kinder: Stiko-Mitglied sieht allgemeine Empfehlung kritisch

Der Grund ist die Aussage von Rüdiger von Kries. Er ist Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko) und hat in einem Interview mit dem „RBB“ eine flächendeckende Impfung von Kindern zwischen zwölf und 15 Jahren in Frage gestellt. „Bei unklarem Risiko kann ich zur Zeit noch nicht vorhersehen, dass es eine Impfempfehlung für eine generelle Impfung geben wird.“ Bundesminister Jens Spahn stellte im RTL/ntv-Frühstart klar, dass es ohnehin noch die Bewertung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) abzuwarten gilt, die eine Impfung für Kinder und Jugendliche erst freigeben muss.

Spahn erlebt große Nachfrage nach Impfungen

Jens Spahn, Bundesminister fuer Gesundheit, CDU, PK zu - Aktuelle Corona-Lage, DEU, Berlin, 21.05.2021 *** Jens Spahn, Federal Minister of Health, CDU, PK zu Aktuelle Corona Lage, DEU, Berlin, 21 05 2021
Jens Spahn äußerte sich im RTL/ntv-Frühstart zum Thema Impfungen für Kinder.
www.imago-images.de, imago images/Jens Schicke, Jens Schicke via www.imago-images.de

Spahn berichtet aber aber auch: „Ich erlebe, dass viele Eltern, aber durchaus auch viele Jugendliche sich so eine Impfung wünschen, um Sicherheit zu haben.“ Dass alle Impfwilligen Kinder noch vor den Sommerferien ein Angebot erhalten würden, sei aber nicht realistisch, gleichzeitig betonte er: „Die Impfung soll eine individuelle Entscheidung sein, in Absprache mit den Eltern und Ärztinnen und Ärzten.“ Spahn sagt auch, dass es aus seiner Sicht keine verpflichtende Impfung für den Schulbesuch geben werde.

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Wird der Zeitplan eingehalten?

Bis alle Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren ein Impfangebot erhalten, könnte es ohnehin noch dauern. Laut Spahn soll das bis Ende August passieren. Nach einer Umfrage von „YouGov“ halten das 66% der Befragten für unrealistisch. Nur 23% glauben, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. Gleichzeitig macht die neue Familienministerin Christiane Lambrecht Druck, was die Öffnungen von Schulen betrifft. "Wir müssen alles dafür tun, damit Schülerinnen und Schüler so schnell wie möglich zum regulären Unterricht zurückkehren zu können", sagte sie der Rheinischen Post.