Beschränkungen für Konzerte, Weihnachtsmärkte, Tagungen

Veranstalter warnen vor "Todesstoß"

dpatopbilder - 13.11.2021, Nordrhein-Westfalen, Essen: Ein Baldachin aus Lichterketten überspannt die Verkaufsstände auf dem Weihnachtsmarkt. Der Markt hat bereits seit gestern geöffnet. Foto: Roberto Pfeil/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Weihnachtsmarkt in Essen.
rp fdt nic, dpa, Roberto Pfeil

Das Coronavirus hat Deutschland wieder fest im Griff. Experten empfehlen wieder, Kontakte zu beschränken oder Feste abzusagen. Ob Konzerte, Tagungen oder Weihnachtsmärkte: Weitere Einschränkungen für Veranstaltungen könnten allerdings aus Branchensicht das Aus für viele beteiligte Unternehmen bedeuten. Der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft warnt vor einem „Todesstoß“ für die Branche.
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Veranstalter sind bereit für 2G plus

Empfehlungen des Robert Koch-Instituts und aus Bundesländern, Veranstaltungen zu schließen, seien für die meisten Veranstalter in keiner Weise nachvollziehbar. „Wir wären auch notfalls bereit, von unseren Besuchern die Vorlage eines aktuellen negativen Schnelltests zu verlangen, also ‘2G plus’ anzuwenden“, teilte Verbandspräsident Jens Michow mit.

Auch Schausteller und Messeveranstalter sind angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen alarmiert. Von finsteren und ungewissen Aussichten sprach die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft.

Schausteller "haben Existenzangst"Me

„Wir sind höchst alarmiert, wir haben Existenzangst“, sagte Schausteller-Präsident Albert Ritter. Für sie seien die Weihnachtsmärkte jetzt die wichtigste Einnahmequelle, bevor nach den Wintermonaten die Kirmessaison wieder beginne. „Wenn für Symbolpolitik die paar Weihnachtsmärkte geschlossen werden, müssen Überbrückungshilfen her.“

Die Familienbetriebe seien finanziell am Ende, schreibt Ritter in einem Brief an den SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach. „Die Altersrückstellungen sind aufgebraucht, Lebensversicherungen gekündigt, die Konten leer beziehungsweise überzogen.“

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Jegliche Veranstaltungen abzusagen " kaum mehr nachvollziehbar"

Der Verband der deutschen Messewirtschaft (Auma) warnte vor Aktionismus. „Die Rezepte des vergangenen Winters schmecken nicht mehr“, formulierte Verbandschef Jörn Holtmeier. Empfehlung wie die des Robert Koch-Instituts, pauschal jegliche Veranstaltungen abzusagen, sei angesichts der Impfquoten unter Erwachsenen kaum mehr nachvollziehbar.

„Die vierte Corona-Welle ist da, Veranstaltungen und Aufträge werden storniert, Arbeitsplätze fallen weg und die Einnahmen sinken erneut beziehungsweise brechen komplett weg“, teilte die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft mit. Hilfsprogramme aber liefen am 31. Dezember aus. Sie müssten dringend verlängert werden. (dpa/aze)