Der "Big Chaos Club" aus BerlinCoach Pal Dardai macht Hertha BSC wütend - Fredi Bobic macht 'ne deutliche Ansage

Fredi Bobic griff durch. Die öffentlich geäußerten Rücktrittsgedanken seines Trainers Pal Dardai haben dem Macher des Bundesliga-Schlusslichts Hertha BSC so gar nicht gefallen. "Ich war von den Aussagen überrascht und nicht erfreut, das muss ich ganz klar so sagen", sagte Bobic zu den aus seiner Sicht "unnötigen" Aussagen. In einem "langen" und "harten" Gespräch sei die ganze Angelegenheit schließlich ausgeräumt worden.
Bobic vermeidet langfristiges Bekenntnis zu Dardai
Nach dem Fehlstart der Berliner ist Sport-Geschäftsführer Bobic nun um Ruhe bemüht - und forderte Zusammenhalt. "Ich habe ihm klar gemacht, dass es hier um Hertha BSC geht und nicht um einzelne Personen. Wir müssen den Weg gemeinsam gehen", sagte Bobic, der trotz des misslungenen Saisonstarts entspannt wirkte.
Ein langfristiges Bekenntnis zu Coach Dardai vermied der 49-Jährige jedoch. "In die Zukunft kann ich nicht schauen. Wir haben uns ausgesprochen und die Sache überwunden", stellte Bobic klar. Der "Ausreißer" des Trainer, der nach der 0:5-Klatsche bei Rekordmeister Bayern München seine Person infrage gestellt hatte, sei nicht schlimm. "Wir sind überzeugt", so Bobic, "dass er die Mannschaft in der Spur hält." Doch für wie lange?
Dardai war der Trubel am Donnerstag hingegen nicht anzumerken. Bestens gelaunt leitete der 45-Jährige unter den Augen von Sportdirektor Arne Friedrich das Training auf dem Schenkendorffplatz. Dardai versprühte er Lockerheit - wohlwissend, dass mit den Aufsteigern VfL Bochum und der SpVgg Greuther Fürth nach der Länderspielpause vermeintlich leichte Aufgaben auf die Hertha warten.
"Haben Spieler geholt, die das Trikot mit Stolz und Freude tragen wollen"

Dann will der Hauptstadt-Klub endlich "die ersten Punkte holen", so Bobic, der zwar kein Ziel für die bevorstehenden Partien formulieren wollte, aber dennoch den Druck auf Dardai und die Mannschaft hochhielt. "Wenn wir nach Bochum fahren, dann ist es ganz klar, dass wir sagen: Wir wollen gewinnen", forderte Bobic, der sich mit den Zugängen um Flügelspieler Myziane Maolida (OGC Nizza) zufrieden zeigt.
"Wir haben Spieler geholt, die das Trikot mit Stolz und Freude tragen wollen", stellte Bobic klar. Demgegenüber habe der Klub Spieler wie Matheus Cunha (Atletico Madrid) und Dodi Lukebakio (VfL Wolfsburg) abgegeben, "die nicht mehr mit dem Herzen dabei seien und andere Wünsche haben." Der neue Berliner Weg habe "auf jeden Fall Perspektive". Welche Perspektive das sein wird, dürfte sich in den kommenden Wochen zeigen. (tno/sid)




