"Wir warten seit der Geburt unserer Tochter auf diesen Tag"

Sie will endlich laufen lernen: 350.000-Euro-OP schenkt kranker Chiara (1) neue Hoffnung

Noch in diesem Jahr wird die kleine Chiara (1) operiert.
Noch in diesem Jahr wird die kleine Chiara (1) operiert.
Privat
von Annika Redmer

Tino und Leonarda Brunetti können endlich aufatmen: Ihre kleine Tochter Chiara (1) leidet seit ihrer Geburt an einer sehr seltenen Fehlbildung, doch jetzt kann sie endlich operiert werden. Die Eltern haben zahlreiche Arztbesuche hinter sich – niemand konnte ihnen wirklich weiterhelfen, bis sie auf einen Mediziner in den USA gestoßen sind. Noch in diesem Jahr wird Chiara zum ersten Mal operiert.

Die Ärzte in Deutschland haben wenig Erfahrung mit der Krankheit

Nur ein Neugeborenes unter einer Million erkrankt an „Tibiale Hemimelie“, einer seltenen Schienbeinfehlbildung. Schon nach der Geburt von Chiara bemerken die Eltern und Ärzte, dass irgendetwas nicht mit ihr stimmt. Ihre kleinen Füßchen sind nach innen gedreht, zuerst werden sie als Klumpfüße diagnostiziert. Das kleine Mädchen hat aber eine viel schlimmere Krankheit: Manche Ärzte in Deutschland schlagen eine Amputation vor. Doch ihre Eltern konnten und wollten sich mit dieser Aussicht nicht zufrieden geben.

Mediziner aus den USA gibt den Eltern wieder Hoffnung

Durch reinen Zufall kommen Tino und Leonarda über Facebook in Kontakt mit einer Mutter, deren Sohn auch mit den selben Problemen kämpft. Die Frau empfiehlt den frischgebackenen Eltern einen Kinderorthopäden aus den USA. Ihr Sohn konnte schon erfolgreich von Dr. Dror Paley behandelt werden. Die Brunettis schöpfen wieder Hoffnung und setzen sich umgehend in Kontakt mit dem Arzt. Der 66-Jährige kann der kleinen Chiara helfen – sie werde hüpfen und laufen können, wie jedes andere Kind auch. „Es war eine Achterbahn der Gefühle“, erklärt die Mutter von Chiara in einem Gespräch mit RTL. Doch vor allem habe die Freude und Erleichterung überwogen, führt sie fort.

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Anfang Oktober ist die erste OP geplant

Die Behandlung ist jedoch sehr teuer und die Krankenkasse übernimmt die Kosten der drei anstehenden Operationen nicht. Die junge Familie hat Glück und sammelt die 350.000 Euro über Spenden – zahlreiche Menschen helfen der kleinen Chiara und ermöglichen ihr die Operationen in den USA. Jetzt steht auch endlich der erste Termin fest: Anfang Oktober werden Chiaras Füße in Position gebracht. „Wir warten seit der Geburt unserer Tochter auf diesen Tag“, erklärt Mutter Leonarda.

Unterschenkel von Chiara müssen in Zukunft noch angepasst werden

Zwei Monate später folgt dann der nächste Eingriff und nach einer dritten Operation kann das kleine Mädchen komplett ohne Hilfe auf ihren eigenen Beinen und Füßen mit dem Laufen loslegen. Im weiteren Verlauf von Chiaras Leben müssen noch ihre Unterschenkel angepasst und verlängert werden, da sie aufgrund ihrer Krankheit nicht normal weiterwachsen. Doch jetzt stehen bei der Familie erst einmal die anstehenden Operationen im Vordergrund und die Vorfreude auf die Zukunft: „Hand in Hand mit ihr zu spazieren, das ist mein größtes Ziel“, erzählt Leonarda Brunetti.