Familie U. sucht dringend Hilfe

Mutter: Meine Tochter hat mich fast bewusstlos gewürgt, aber sie kann nichts dafür!

Familie U. aus Celle
Familie U. aus Celle sucht dringend Hilfe
Privat

Michael (48) und Nicole U. (46) sind verzweifelt. Sie lieben ihr Kind, wissen aber nicht mehr weiter. Die 15-jährige Leonie bekommt Wutanfälle aus unerklärlichen Gründen. Sie kratzt ihren Eltern die Arme auf, schlägt sie blutig und hat ihrer Mutter sogar den Kehlkopf zusammengedrückt. Jetzt wenden sich die Eltern an die Medien: Keiner will ihnen und ihrer Tochter helfen!

Leonie ist eigentlich ein ganz liebes Mädchen

Leonie U. (15)
Leonie U. (15) kann ihre Wutausbrüche nicht kontrollieren. Sie ist in der Situation gefangen.
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Leonie ist ein absolutes Wunschkind und von Natur aus lieb, erzählt uns Mutter Nicole. „Sie ist total einfühlsam, wenn sie nicht gerade in Rage gerät“. Sie kam als gesundes Kind zur Welt, doch bereits nach sieben Monaten bemerkten die Eltern keine Entwicklungsfortschritte mehr. Leonie kann zwar sprechen, ist jedoch körperlich und geistig eingeschränkt. Warum? Das weiß keiner. Von klein auf ist die 15-Jährige verhaltensauffällig. Bereits mit dreieinhalb Jahren war sie das erste Mal bei einer Kinderpsychologin, denn sie wird schlagartig aggressiv und schlägt um sich. „Wir vermuten, dass sie ihre Gefühlslage nur mit Aggressionen ausüben kann“.

Leonie (15): "Der Teufel ist in meinem Kopf"

Aufgekratzter Arm von Michael U.
Wenn Leonie in Rage gerät, verletzt sie ihre Eltern ungewollt.
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Die Stimmung kippt von jetzt auf gleich. Es ist schlimmer geworden, erzählt die Familie. Eine normale Frage wie „Hast du Durst?“ kann der Auslöser einer Wutwelle von bis zu zwei Stunden sein. Manchmal reicht nur ein liebevoller Blick und Leonie jagt ihre Eltern durchs Haus. „Blaue Flecken sind noch das harmloseste“, schildert uns Nicole. „Sie hat mich fast bewusstlos gewürgt“. Leonie kratzt die Arme ihrer Eltern blutig. „Mein Mann hat nur noch Langarm getragen, selbst im Hochsommer, weil die ganzen Arme und Hände offen und blutig waren“. Die Eltern wehren sich nicht, denn sie wollen ihrer Tochter nicht wehtun. „Sie kann ja nichts dafür“, sagt die Mutter. Wenn sich Leonie beruhigt hat, entschuldige sie sich. „Mama ich habe dich so lieb. Ich möchte das nicht. Mein Kopf explodiert“, so beschreibt es Nicole. Leonie ist in der Situation gefangen. Sie sagte auch mal zu ihrer Mutter: „Bitte ruf den Arzt an. Der Teufel ist in meinem Kopf“.

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Die Eltern sind am Ende ihrer Kräfte

Leonie ist seit Mitte Juni in einer Einrichtung untergebracht - zum Schutz der Eltern, aber auch vor sich selbst. Doch das soll keine Dauerlösung sein. „Wir wollen unser Kind wieder Zuhause haben“, sagt Mutter Nicole besorgt. Ihr geht die Situation sehr nah. Während sie erzählt, beginnt sie zu weinen. Sie ist verzweifelt, am Ende ihrer Kräfte. „Es ist einfach die Hölle!“ Zu viele Fragen sind ungeklärt: „Warum ist das Kind uns gegenüber so aggressiv? Warum besteht die Behinderung? Was können wir machen?“

Wer kann Familie U. helfen?

Keiner hilft Familie U. Das Jugendamt und die Polizei können nichts tun. Seit Leonies Kindheit war die Familie bei vielen Ärzten: Ergotherapeuten, Psychiatern, Psychologen. Sie haben Therapien und Medikamente ausprobiert. Nichts hilft. „Irgendeine Störung muss da vorliegen, die bislang noch keiner diagnostiziert hat“, sagt Nicole. Eine Diagnose, ein geeigneter Therapieplatz oder jede Art der Hilfe – das wünscht sich die Familie. Selbst ein Hilfeersuchen bei der Kassenärztlichen Vereinigung, bei Pflege- und Krankenkasse blieb erfolglos. „Das ist unser Kind. Wir werden sie nicht aufgegeben!“, bekräftigt Nicole im RTL-Interview. (sju)