Carsharing, Leasing oder doch gleich kaufen? Für wen lohnt welches Modell?

Autokauf ist Vertrauenssache, hieß es früher. Damals ging man zum Händler seines Vertrauens und der machte dann das entscheidende Angebot – oder eben nicht. Heute gibt es vielfältige Möglichkeiten. Man kann den Wagen leasen, voll finanzieren, bar bezahlen und natürlich kann man sich mittlerweile auch am Carsharing beteiligen. Doch für wen ist welche Methode die Richtige?
Die Rechnung ist eigentlich ganz einfach: Carsharing lohnt sich, wenn man jährlich weniger als 10.000 km fährt. Die Zeitschrift Finanztest hat in einer Modellrechnung herausbekommen, dass ein Carsharing-Nutzer, der 5.000 km im Jahr fährt, etwa 138 Euro pro Monat zahlt. Ein Kleinwagenbesitzer kommt für die gleiche Distanz (und das gleiche Auto) auf 206 Euro.
Außerdem klar im Vorteil: Der Stadtmensch. Weil Carsharing in erster Linie in Ballungsgebieten angeboten wird, gibt es dort auch die günstigsten Angebote. DriveNow (BMW) und Car2go (Daimler) nutzen ein neues Konzept: Sie verteilen ihre Autos in der Stadt, man kann diese dann per Smartphone orten und lässt den Wagen am Zielort einfach stehen. Kostenpunkt: 29 Cent pro Fahrminute. Und: Carsharing ist nicht so schädlich für die Umwelt wie ein eigenes Auto, da sich etwa 25 bis 35 Menschen (laut Bundesverband Carsharing) einen Wagen teilen. Abgesehen davon wird nicht so viel Fläche zugeparkt.
Generell gibt es vor allem in Städten mehr und mehr Menschen, die gar kein eigenes Auto vor der Tür stehen haben wollen. Für diese Leute könnte Leasing interessant sein, oder?
Leider nein, muss man sagen. Leasing ist im Endeffekt nur für Geschäftsleute bzw. Selbständige interessant, da diese die Kosten als Betriebsausgaben geltend machen können.
Beim Leasing muss man das Auto nach einem bestimmten Zeitraum wieder abgeben, meist nach drei oder vier Jahren. Ein Vorteil ist natürlich, dass man immer moderne Wagen fährt, die noch nicht in die Jahre gekommen sind. Damit hat man auch eine relative Sicherheit vor Reparaturkosten und Pannen. Der ADAC hat sogar ausgerechnet, dass Leasing für einen Privatkunden teurer ist als ein Kredit.
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Leasing ist eigentlich nichts für Privatleute
Beim Leasen staunen viele Kunden nicht schlecht, wenn es zur Rückgabe kommt. Wer ein paar Schrammen im Auto hat oder den ein oder anderen Parkrempler, für den kann es schnell teuer werden. Bestraft wird auch eine nicht eingehaltene Kilometerbegrenzung. Dann mag es sich lohnen, den Wagen zu kaufen. Nur hat man dann insgesamt ein Minusgeschäft gemacht. Man wäre günstiger davongekommen, hätte man den Neuwagen gleich gekauft.
Kaufen. Das ist der nächste Punkt, den es an dieser Stelle zu besprechen gilt. Klar im Vorteil ist, wer das nötige Kleingeld für den Wagen auf der hohen Kante hat. Barzahlung ist am günstigsten, auch weil die Händler einen in diesem Fall mit offenen Armen empfangen. Das heißt, sie kommen einem entgegen, machen in der Regel ein ordentliches Angebot, besonders derzeit, wo der Neuwagenverkauf in ganz Europa ja rückläufig ist.
Momentan ist ein guter Zeitpunkt, das Konto zu plündern, da die Zinsen so niedrig sind. Mit anderen Worten: Auf der Bank wird das Geld ohnehin weniger, warum also nicht in ein Auto investieren?
Wer den Wagen nicht bar bezahlen kann, der muss ihn finanzieren. Das geht entweder über die eigene Bank bzw. ein anderes unabhängiges Kreditinstitut oder über die Herstellerbank. Die Herstellerbank bietet oft sehr günstige Kredite an. Ein Kredit bei einer unabhängigen Bank hat den Vorteil, dass man gegenüber dem Verkäufer selbstbewusster sein kann, da der Käufer als Barzahler auftritt.
Seien Sie vorsichtig, wenn der Verkäufer mit 0%-Finanzierungen wirbt. Meist ist dann der Preis des Autos etwas höher. Beliebt bei Autokäufern ist die klassische Ratenfinanzierung. Man bezahlt den Wagen in einem Zeitraum von 12 bis 48 Monaten. Bei der sogenannten Ballonfinanzierung zahlt der Käufer am Schluss der Finanzierung eine größere Summe, den Ballon.
Generell bleibt festzuhalten: Je länger die Laufzeit des Kredits, desto teurer das Auto, da man die Zinsen für die Bank in den Preis einbeziehen muss. Aber Vorsicht: Wer zu hohe Raten in Kauf nimmt, der übernimmt sich möglicherweise und hat dann keine Reserven mehr für andere unvorhergesehene Kosten. Holen Sie auf alle Fälle mehrere Angebote ein und vergleichen Sie in Ruhe.