Erste Münchner Heimpleite seit fast zwei Jahren
Erste Pflichtspiel-Pleite für Nagelsmann: Frankfurt düpiert die Bayern

20:5 Torschüsse für die Bayern – am Ende 1:2 verloren. So lautet die triste Bayern-Bilanz am 7. Bundesliga-Spieltag. Vier Tage nach der 5:0-Machtdemonstration in der Champions League gegen Dynamo Kiew verlor der Tabellenführer zu Hause mit 1:2 gegen Eintracht Frankfurt. Für Bayern-Trainer Julian Nagelsmann war es die erste Pflichtspiel-Pleite bei seinem neuen Arbeitgeber. Seit fast zwei Jahren haben die Bayern dahoam nicht mehr verloren – und Frankfurt in München seit fast 21 Jahren nicht mehr gewonnen.
FC Bayern München -Eintracht Frankfurt 1:2 (1:1)
Tore: 1:0 Goretzka (29.), 1:1 Hinteregger (32.), 1:2 Kostic (83.)
Hinteregger schädelt Frankfurt zum Ausgleich
Bei allem Elan taten sich die Bayern schwer. Die kampfstarke Eintracht ließ dem Rekordmeister kaum Raum für einen geordneten Spielaufbau, immer wieder blieben die Münchner bereits am Strafraum hängen. Erst in der 25. Minute gab es eine Großchance, der aufgerückte Niklas Süle traf nach schönem Doppelpass mit Thomas Müller aber nur das Außennetz.
Es bedurfte eines haarsträubenden Ballverlustes von Martin Hinteregger zur Führung der Münchner: Leon Goretzka zog mit Dampf davon und schoss flach ein. Nur drei Minuten später parierte Trapp großartig gegen Leroy Sané (31.), im Gegenzug machte Hinteregger seinen Patzer wett, indem er im dichten Gedränge eine Ecke von Filip Kostic einköpfte.
Kostic eiskalt - und Trapp ein Meister der Flossenkunst
Prompt wurden die Frankfurter erst mal noch mutiger, das Spiel wogte nun hin und her, dabei taten sich in der Schlussphase der ersten Halbzeit wiederholt zum Teil große Lücken in der Münchner Abwehr auf: Manuel Neuer verhinderte per Fuß einen Treffer von Djibril Sow (42.), auf der Gegenseite stand Gnabry aus spitzem Winkel der Pfosten im Weg (44.).
Gleiches Bild nach der Pause: Die Eintracht verteidigte konsequent, immer bereit blitzschnell gegen die stets hoch aufgerückten Münchner zu kontern. Die Bayern arbeiteten sich verbissen an der Frankfurter Abwehr ab, und vieles wäre leichter gewesen, hätte Robert Lewandowski einen Kopfball aus fünf Metern am herausragenden Trapp vorbeigebracht (56.).
Aber hätte, hätte, Fahrradkette: Am Ende stand der erste Sieg der Frankfurter Eintracht in München seit fast 21 Jahren, weil Trapp drei Tage nach der Böllerattacke auf ihn im Europa-League-Spiel bei Royal Antwerpen ein Feuerwerk der Flossenkunst zündete – und weil Kostic spät zuschlug. Bei seinem Schuss aus rund 14 Metern halblinker Position sah Neuer zudem nicht sonderlich gut aus. (sid/mli)