Fünffache Mutter stirbt bei Eingriff
Kosmetikerin nimmt Beauty-OP Zuhause vor und rennt weg, als es zu Komplikationen kommt

Die 35-Jährige wollte sich, wie so viele Mütter, endlich wieder wohler in ihrem Körper fühlen. Nach fünf Geburten hatte Samantha Migliore den Traum von schöneren Brüsten. Sie wendete sich an eine brasilianische Kosmetikerin, Pamela Andress. Die bot eine Vergrößerung zu erschwinglicheren Preisen an, als Chirurgen. Dass die fünffache Mutter das mit ihrem Leben bezahlen würde, ahnte niemand.
Samantha Migliore wollte sich den Traum einer Brustvergrößerung erfüllen
Es ist der 21. April 2022, als der große Traum von Samantha Migliore endlich in Erfüllung gehen sollte. Die fünffache Mutter wollte sich die Brust vergrößern lassen.
Die junge Frau aus Maranello, einer Provinz in Modena, habe mit ihren 35-Jahren bereits eine schwere Zeit hinter sich gebracht, berichtet "Il Resto del Carlino". 2020 habe ihr Ex-Mann versucht, sie umzubringen, schoss ihr angeblich mit einer Pistole in den Kopf. Wie durch ein Wunder habe die damals 33-Jährige überlebt.
Vor acht Monaten schien es, als gehörten die schlechten Zeiten der Vergangenheit an. Samantha Migliore lernte einen neuen Mann kennen, Antonio Bevilacqua. Mit ihm schwebte sie im siebten Himmel, heiratete ihn vor einem Monat, heißt es weiter im Bericht.
Jetzt wollte die fünffache Mutter sich nur noch den Traum von schöneren Brüsten erfüllen und dann sollte ihr Glück komplett sein. Aber das Glück war nicht auf ihrer Seite, denn der Eingriff endete in einer Katastrophe.
Italien: Kosmetikerin Pamela Andress bot Brustvergrößerung für 1.200 Euro an

Die Kosmetikerin Pamela Andress soll den Eingriff am 21. April 2022 bei Samantha Migliore vorgenommen haben. 1.200 Euro habe die Transfrau für die Brustvergrößerung in den eigenen vier Wänden verlangt. So „Il Resto del Carlino“ weiter.
Der Ehemann erzählt in der TV-Sendung „Pomeriggio Cinque“, was sich an dem Tag abgespielt haben soll: „Die Kosmetikerin und meine Frau waren im Schlafzimmer. Schon nach der Anästhesie ging es Samantha schlecht.“ Pamela Andress habe eine Tüte bei sich gehabt, mit Dosen darin, erzählt Antonio Bevilacqua dem italienischen Sender. „Ich vermute, dass dort das Silkon drin war.“
Das soll die 50-Jährige seiner Frau dann mit einer Spritze injiziert haben. Samantha soll vor Schmerzen geschrien haben, so Antonio im Interview. Daraufhin sei die Brasilianerin abgehauen und habe ihn und die 35-Jährige allein gelassen. Die älteste Tochter der fünffachen Mutter soll daraufhin einen Krankenwagen gerufen haben, heißt es weiter. Doch noch in den Armen des Ehemannes habe Samantha ihr Bewusstsein verloren. Als die Rettungssanitäter eintrafen, konnten sie nichts mehr für die Frau tun.
Verpfuschte Beauty-OP: Kosmetikerin soll zu große Menge Silikon gespritzt haben
Die Autopsie soll laut italienischen Medienberichten ergeben haben, dass sich eine zu große Menge Silikon im Körper von Samantha Migliore befand. Außerdem soll die chemische Substanz in eine Vene injiziert worden sein, was zum Tod der 35-Jährigen geführt haben soll.
Die Kosmetikerin, die wohl keinerlei Befugnis hat, einen solchen Eingriff durchzuführen, habe sich einen Tag später bei der Polizei gemeldet. Sie soll laut „Il Resto del Carlino“ ausgesagt haben, dass sie über die Medien vom Tod der Frau erfahren habe. Sie habe noch gewartet, bis der Krankenwagen gerufen worden sei und habe nicht geahnt, dass es Samantha Migliore so schlecht ging. Jetzt starten die Ermittlungen. Noch ist die Transfrau auf freiem Fuß.
Die Beerdigung der fünffachen Mutter hat bereits stattgefunden. Auf dieser habe die älteste Tochter eine bewegende Rede gehalten und gesagt: „Mir fehlt dein Lachen, deine schwarzen Haare und deine grünen Augen. Die Zeit, die wir miteinander verbringen durften, war zu kurz. Ich wünschte, du hättest mich eines Tages als Braut sehen können.“ Jetzt haben die Kinder nur noch sich. Antonio Bevilacqua soll aktuell versuchen, das Sorgerecht für die Kinder zu bekommen. Denn er habe Samantha geschworen, immer für sie da zu sein – in guten, wie in schweren Zeiten. (mca)