Brasilien: Zunahme von Kinderprostitution durch die WM?
Im Vorfeld der Fußball-WM in Brasilien warnen Experten vor einer Zunahme von Kinderprostitution: Kinder könnten gezielt in die Touristenviertel gebracht werden. Vor allem die Ärmsten unter ihnen sehen oft keinen anderen Ausweg als ihren Körper zu verkaufen.

Am Strand der WM-Stadt Rio de Janeiro spielen Kinder Fußball, doch nur zwei Straßen weiter ein ganz anderes Bild: Hier sind junge Mädchen hinter den Hotels als Prostituierte unterwegs. Viele von ihnen sind erst 15 oder 16 Jahre alt. Vor den Freiern machen sie sich älter, denn ab 18 ist es für die Mädchen legal, ihren Körper zu verkaufen.
Außerhalb des Rotlichtviertels bieten aber auch deutlich jüngere Kinder ihre Dienste an. Viele von ihnen sind abhängig – abhängig von Klebstoff, den sie aus Plastikflaschen schnüffeln. Es ist die günstigste Droge auf dem Markt, aber sie hilft, den Hunger und das Elend zu vergessen. Es ist die Straße der verlorenen Kindheitsträume. "Die Freier kommen her, weil sie wissen, dass es hier käufliche Liebe gibt. Sie nehmen sich, was sie wollen", erzählt ein Mann, der sich als Besitzer dieser Straße ausgibt.
Elaine ist erst zwölf. Auf die Frage, ob sie sich hier sicher fühle, antwortet sie zögerlich: "Manchmal mehr, manchmal weniger." "Bei ihr ist es so, dass sich weder Mutter noch Vater um sie kümmern. Deshalb landet sie immer wieder auf der Straße. Und weil sie hier draußen ist, kommen Leute vorbei und bieten ihr Geld an. Und sie geht dann natürlich mit, egal wohin: In ein Hotel, Motel, ins Gebüsch, zu ihm, egal wo", sagt der 'Besitzer der Straße'.