Promoter hat andere Pläne

Aus der Traum! Charr wird nicht Furys nächster Gegner

LONDON, ENGLAND - NOVEMBER 29:  Dereck Chisora of England fights Tyson Fury of England in the eliminator for the WBO World Heavyweight Championship during Boxing at ExCel on November 29, 2014 in London, England.  (Photo by Julian Finney/Getty Images)
Tyson Fury besiegte Derek Chisora schon zweimal, zuletzt 2014

Auch tägliches Instagram-Getöse und ein Spaziergang mit einem Löwen in Dubai haben nichts gebracht: Mahmoud Charr wird aller Voraussicht nach nicht der nächste Gegner von Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury sein. Der kämpft lieber gegen einen Landsmann von der Insel, nachdem die große „Battle of Britain“ gegen Anthony Joshua bekanntlich vom Tisch ist.

Chisora statt Charr

Schlechte Nachrichten für Mahmoud Charr: Das sportlich wertlose, weil ungleiche Duell zwischen Tyson Fury und dem Deutschen möchte in England keiner sehen. Die Reaktionen von Fans und Experten fielen eindeutig aus. Stattdessen wird Fury Anfang Dezember in Cardiff ein drittes Mal gegen den Briten Derek Chisora in den Ring steigen. Das bestätigte Fury-Promoter Frank Warren nun gegenüber "IFL TV"

"Es lief für drei oder vier Wochen und wir haben gekämpft, um einen Gegner zu finden", so Warren: "Jetzt haben wir den am höchsten gesetzten Gegner und das ist Derek Chisora am 3. Dezember."

Chisora ist in der Rangliste des Weltverbandes WBC, dessen Titelträger Fury ist, auf Rang 14 gelistet, Charr ist nur 19. Eine Top-15-Platzierung des Herausforderers ist bei einer freiwilligen Titelverteidigung des Weltmeisters aber nötig.

Charr zu schlecht platziert

Gegen Charr spricht aber nicht nur das WBC-Ranking (das ließe sich angesichts der kreativen Funktionäre ja sicher regeln), sondern vor allem der Faktor Vermarktung. Denn anders als der „Koloss von Köln“ zieht Chisora in Großbritannien immer noch die Massen an, obwohl er schon 2011 und 2014 deutlich gegen Fury verloren hatte. Immerhin: Chisora boxte in den vergangenen Jahren durchgängig gegen Top-Leute, darunter WBA/WBO/IBF-Champion Oleksandr Usyk.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Fury-Promoter stichelt gegen Joshua

Gegen diesen wäre am liebsten auch Fury zum Jahresende angetreten. "Wir haben immer gedacht, dass der Kampf gegen Oleksandr Usyk sein wird, aber er ist nicht verfügbar", erläuterte Warren und fügte hinzu: "Jetzt hoffe ich, dass dieser Kampf irgendwann im Februar stattfindet." Usyk hatte nach seinem erneuten Punktsieg über Joshua im August angekündigt, einige Verletzungen auszukurieren und erst 2023 wieder zu boxen.

Fury wolle jedoch unbedingt davor noch boxen. "Wir wurden die ganze Zeit von der Situation mit Joshua abgelenkt", blickte der Promoter auf die letzten Wochen zurück, in denen es ein Hin und Her zwischen den beiden britischen Boxern gegeben hatte, das in schweren gegenseitigen Vorwürfen gipfelte.

Kein Wunder also, dass Warren einen Seitenhieb setzte: "Derek wird Tyson einen größeren Kampf [als Joshua] liefern", versprach der Promoter. Ob die etwas kleinere Battle of Britain am Ende aber tatsächlich stattfindet, ist allerdinsg erst sicher, wenn die Verträge unterschrieben sind. Und das ist noch nicht der Fall wie Warrens Firma „Queensberry Promotions“ wissen ließ. Fury war zuletzt immer wieder für eine Überraschung gut. (mar mit sport.de)