Gerechter Geschlechter-Kampf

Box-Weltverband will Transgender-Liga einführen

World Boxing Council President Mauricio Sulaiman presents the Mexican-made title belt in Mexico City April 21, 2015. The World Boxing Council (WBC) presented a gold and emerald encrusted title belt in Mexico City, ahead of the long awaited mega bout between Floyd Mayweather Jr. and Manny Pacquiao. The belt was made by 12 Mexican artisans and is encrusted with 3,015 emeralds and surrounded by 800 grams of pure gold. The buckle is surrounded by the flags of the 167 countries that take part in the council and the faces of late Jose Sulaiman, the honorary head of the World Boxing Council, and boxing legend Muhammad Ali, also adorn the belt.   REUTERS/Bernardo Montoya
WBC-Boss Mauricio Sulaiman macht sich für Transgender-Boxen stark
REUTERS, STRINGER

Transgender im Sport – ein Thema, das einige Gemüter erhitzt. Vor allem, wenn Transfrauen nach ihrer Geschlechtsumwandlung vom Mann gegen Frauen antreten und wegen ihrer potenziellen physischen Vorteile dominieren. Der Boxweltverband WBC prescht bei dem Thema jetzt vor und will eine eigene Serie für Transgender-Boxer einführen.

"Höchstwahrscheinlich eine Liga und ein Turnier"

Im Interview mit dem „Telegraph“ sagte WBC-Präsident Mauricio Sulaiman, seine Organisation arbeite daran, „ein Regelwerk und Strukturen zu schaffen“, damit Transgender-Boxer gegeneinander kämpfen können. „Wir kennen noch nicht die Zahlen, die es da draußen gibt, aber wir eröffnen 2023 eine universelle Registrierung, damit wir die Boxer verstehen können, die es da draußen gibt – und wir werden von dort aus starten.“

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Das 1963 gegründete World Boxing Council werde 2023 einen „weltweiten Aufruf für Interessierte“ veröffentlichen und „höchstwahrscheinlich eine Liga und ein Turnier ins Leben rufen“, so der Mexikaner.

Mann gegen Frau "darf niemals akzeptiert werden"

Sulaiman sieht die Einführung einer Transgender-Kategorie im Profiboxen als Gebot der Stunde. „Es ist an der Zeit, dies zu tun, und wir tun dies aus Gründen der Sicherheit und der Integration.“ Mit einem Regelwerk für Transgender-Boxer wolle das WBC ausschließen, dass Transfrauen, die als Männer geboren wurden, gegen Frauen boxen. Sein Verband sei „führend bei den Regeln für das Frauenboxen“, so Sulaiman. Mit den geplanten Regeln bestehe keine Gefahr, „dass ein Mann gegen eine Frau kämpft“.

Der WBC-Boss weiter: „Im Boxsport darf ein Mann, der gegen eine Frau kämpft, niemals akzeptiert werden, unabhängig von der Geschlechtsumwandlung. Es sollte hier keine Grauzone geben, und wir wollen mit Transparenz und den richtigen Entscheidungen an die Sache herangehen. Transgender, die von einer Frau zu einem Mann oder von einem Mann zu einer Frau wechseln, dürfen niemals gegen ein von Geburt an anderes Geschlecht kämpfen.“ (mar)