Re-Match gegen Joshua im Juni
Box-Weltmeister Usyk: Von der Kriegsfront zurück in den Ring

In den vergangenen Wochen lag er im Schützengraben in Kiew, um seine Heimat zu verteidigen. Nun tauscht Schwergewichts-Weltmeister Oleksandr Usyk seinen Tarnanzug gegen die Boxklamotten. Im Juni muss der Ukrainer seine Titel nach Version WBA, WBO und IBF gegen Anthony Joshua verteidigen. Doch mit den Gedanken ist Usyk im Krieg. Und bei seiner Familie.
„Im Moment kann ich nicht aufhören, an den Krieg zu denken"
„Im Moment kann ich nicht aufhören, an den Krieg zu denken. Krieg ist eine furchtbare Sache, die ich nicht meinem ärgsten Feind wünschen würde. Boxen ist ein Sport, während es im Krieg nur ums Überleben geht“, sagt der 35-Jährige im Interview mit „Blockasset“.
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Im Trainingslager erfuhr er vom Kriegsbeginn in seiner Heimat. Flog sofort nach Polen, fuhr mit dem Auto weiter, um seine Familie zu sehen. „Ich habe von meiner Frau die Nachricht bekommen, dass der Krieg losgegangen sei.“ Wie das Leben von Millionen seiner Landsleute wurde sein Leben plötzlich auf den Kopf gestellt. Gestern noch Profi-Boxer mit allen angenehmen Seiten eines Promi-Lebens – heute ein Soldat, einer von vielen, die ihre Heimat verteidigen.
Klitschko-Brüder unterstützen Usyk
Nun muss Usyk den Schalter umlegen. Irgendwie. Vom Schützengraben kehrt er in den Ring zurück. Ins Scheinwerferlicht. In die Glamour-Welt. Angesichts der Schrecken in der Ukraine kaum zu ertragen. Unterstützt wird Usyk vor allem von Vitali und Wladimir Klitschko: „Wir haben eine freundschaftliche Beziehung. Ich habe mit ihnen gesprochen und sie haben meine Entscheidung unterstützt, mit den Vorbereitungen für den Kampf zu starten“, betonte Usyk.
Und diesen Kampf kämpft er nicht für sich. Er kämpft ihn für seine Landsleute. Für die Ukraine: „Ich liebe mein Heimatland. Ich bin stolz, dieses im Ring repräsentieren zu dürfen.“