Panik-Linie 601Syrer rettet Messer-Opfer in Bonn das Leben

Er suchte Schutz in Deutschland – und schützte jetzt das Leben eines Mitbürgers. Ahmad Al Sheikh Hussein Kames ist der mutige Held der Bonner Bus-Attacke. Der Syrer rettete einem 22-Jährigen das Leben.
Mann stach auf Mitfahrer ein
Bus 601 wurde am Montag zur Panik-Linie. Als Ahmad in Richtung Hauptbahnhof fuhr, ereignete sich die grausame Tat: Ein 55-jähriger Mann attackierte plötzlich einen anderen Passagier, stach mit dem Messer auf den 22-Jährigen ein.
Der Geflüchtete hörte Unruhe, sah Fahrgäste gestikulieren. Schreie im Bus! Der 28-jährige Flüchtling wollte die Bluttat verhindern. Laut Polizei lief er los, riss den Angreifer vom Opfer weg, umklammerte ihn und hielt ihn an einer Haltestange bis zum Eintreffen der Polizei fest.
"Es ging um Leben und Tod"

Anschließend begab er sich sofort zum Opfer, leistete dem Verletzten Erste Hilfe mit zwei weiteren Personen, die in diesem Augenblick eintrafen.
Polizeipräsident Frank Hoever sprach dem jungen Mann, der vor vier Jahren aus Syrien nach Deutschland gekommen war und heute an der Uniklinik Bonn eine Ausbildung zum technischen Anästhesie-Assistenten absolviert, für sein herausragendes Verhalten seinen Dank und seine Anerkennung aus. Der oberste Ermittler machte klar: „Es ging um Leben und Tod!“
Verletzter nicht mehr auf Intensivstation
Ahmad betonte: „Für mich war es selbstverständlich. Ich musste dem jungen Mann helfen. Ich hoffe, dass es ihm bald besser geht.“ Das Opfer hatte – auch wegen der Hilfe des mutigen Bus-Helden – Glück im Unglück: Der 22-jährige Verletzte konnte nach Auskunft der behandelnden Ärzte die Intensivstation verlassen, wird aber noch längere Zeit in stationärer Behandlung bleiben müssen.
Nach derzeitigem Kenntnisstand kannten sich der Tatverdächtige und das Opfer des Bus-Dramas nicht. Eine Mordkommission ermittelt.


