Familienministerin Lisa Paus nennt konkrete Beträge

Kindergrundsicherung: So viel Geld kommt beim einzelnen Kind an!

von Esther Kusch und Nina Lammers

Wie viel Geld kommt dann unterm Strich bei den Familien an?
Nach dem Mega-Streit steht die Kindergrundsicherung in ihren Eckpunkten. Sie soll ab 2025 verschiedene staatliche Leistungen bündeln. Für alle Familien, insbesondere die von Armut bedrohten, natürlich ultra-wichtig: Wie viel Geld landet am Ende auf dem Konto? Die Familienministerin nennt nun Zahlen – das ganze Interview und die genauen Berechnungen im Video!

Kindergrundsicherung: Bis zu 636 Euro pro Kind - so die Schätzung der Ministerin

Es könnten sich 2025 Leistungen von 530 Euro für die Kleinsten bis 636 Euro für die ältesten Kinder ergeben, sagt Lisa Paus (54, Bündnis 90/ Die Grünen) im RTL-Interview. Zunächst hatte der RND berichtet. Wo kommt diese Zahl plötzlich her? Auf RTL-Nachfrage erklärt die Ministerin:

„Wir haben ja in dieser Woche gehört, wie die (Bürgergeld)-Regelsätze sich entwickeln werden. Diese Zahlen haben wir zugrunde gelegt, und deswegen kommt diese Zahl für 2025 zustande.“ Außerdem soll der Bedarf der Kinder nochmal neu berechnet werden: „Wir passen das soziokulturelle Existenzminimum für Kinder noch mal an, weil es derzeit zu wenig ist.“

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"Wissen natürlich nicht, wie genau die Inflationsentwicklung sein wird"

Was kommt denn dann unterm Strich bei armutsgefährdeten Kindern an? „Die konkreteste Zahl, die ich nennen kann, sind mindestens 530 Euro für die Kleinsten bis hin zu 636 Euro für die 14- bis 17-Jährigen. Ansonsten wissen wir natürlich nicht, wie genau die Inflationsentwicklung sein wird in 2025 und wie jetzt der genaue letzte Euro-Betrag ist bei den Schätzwerten. Das werden wir den nächsten Wochen noch mal sehen.“

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In der Kindergrundsicherung wird in Zukunft ein Garantiebetrag als Basis ausgezahlt und dann gibt es einen Kinderzusatzbetrag. Die Zahlen, die Paus nennt, sind die Summe aus beiden Beträgen.

  • Der Garantiebetrag löst das heutige Kindergeld (250 Euro pro Monat) ab.

  • Je nach Bedürftigkeit kommt dann oben drauf eine Zusatzbetrag, der nach Alter des Kindes und nach Einkommen der Eltern gestaffelt ist. Je weniger sie verdienen, desto höher soll er ausfallen. Der bisherige Bürgergeld-Anteil für Kinder soll darin aufgehen.

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Familienministerin hofft, mit Kindergrundsicherung mehr Kinder zu erreichen als bisher

Sozialminister Hubertus Heil (SPD) hatte am Dienstag angekündigt, dass die Sätze 2024 steigen, auch für Kinder und Jugendliche.

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Große Hoffnung setzt die Familienministerin darauf, MEHR Kinder zu erreichen als bisher: Mit der geplanten Einführung wird sich die Zahl der Antragsteller von Kinderleistungen um sieben bis acht Prozent erhöhen, erklärt Paus im RTL-Interview.

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Als Grund für die niedrigen Zahlen nennt die Familienministerin Probleme mit der Digitalisierung. „Die Schnittstelle zu den 16 Finanzämtern in Deutschland ist so noch nicht da und deswegen werden wir die beispielsweise nicht am 1.1.25 fertig haben“, führt Paus aus.

„Wir wissen, dass derzeit ungefähr 5,6 Millionen Kinder Anspruch hätten auf diesen Zusatzbetrag. Und die wollen wir natürlich alle erreichen.“

Doch bevor das der Fall ist, muss noch der Bundestag und der Bundesrat dem Gesetz zustimmen. Und das ist bei weitem kein Selbstäufer, wie es aus Kreisen heißt.

(mit dpa)

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