Benkö-Blog: So prüfen Sie, ob Ihre Reise-Buchung korrekt ist

Ralf Benkö
RTL-Reise-Experte Ralf Benkö.

Haben Sie sich schon einmal unsicher gefühlt, wenn Sie im Reisebüro Ihren gerade gebuchten Urlaub bezahlt haben? Was soll schiefgehen? Sie bekommen vom Büro eine Rechnung, da steht alles drauf: Fünf Sterne Hotel, Türkei. Alle Angaben stimmen.

So mancher Urlauber erlebt sein blaues Wunder

Naja, gut – als die Reiseunterlagen kurz vor der Abreise kommen, da steht unten nur noch „Hotel“ und „Türkei“, ohne Namens- oder Sterneangabe. Das hat Familie Verzagt aus Delmenhorst nicht alarmiert, denn den Reisebürobetreiber kennen sie schon seit vielen Jahren. Wer würde da an irgend etwas Böses denken? Sie fliegen also los.

Doch plötzlich finden sich die Verzagts vor Ort in einer regelrechten Absteige wieder. Ihr gewähltes Fünf-Sterne-Hotel habe das Reisebüro tatsächlich gar nicht für sie eingebucht, hören Sie dann vom Veranstalter.

Wie? Nicht gebucht?

Zunächst einmal möchte ich keine Panik machen. Reisebüros liefern Beratung. Internetseiten eher nicht. Reisebüro-Mitarbeiter können auf den Kunden individuell eingehen. Internetangebote eher nicht. Aus meiner persönlichen Sicht wäre es aber wichtig, erst einmal vor allem eines zu prüfen, wenn ich ins Reisebüro gehe und buchen will: Welche konkreten Informationen bekomme ich dabei von Veranstalterseite in die Hand?

So prüfen Sie, ob es eine echte Buchung gibt

Buchende sollten vor allem darauf achten, wie der 'Veranstalter' die Bezahlung regeln möchte. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:

1. Direkt-Inkasso: Dabei geht die Zahlung direkt an den Reiseveranstalter und die wirtschaftliche Situation des Reisebüros stellt kein Risiko dar.

2. Reisebüro-Inkasso, falls der Veranstalter darum bittet, an das Reisebüro zu zahlen. Hier geht das Geld durch die Hände des Reisebüro-Betreibers. Da der Veranstalter aber diesen Weg dann ja so vorgegeben hat, könnte er sich im Problemfall vermutlich schlecht herausreden und müsste höchstwahrscheinlich dann auch bei Zahlungsproblemen des Reisebüros die Ansprüche gegen sich gelten lassen.

Anders, wenn das Reisebüro selbst die Art der Reise und Leistungen auf einer eigenen Rechnung, mit eigenem Briefkopf definiert, Zahlung und Buchung aber nicht automatisch zum Veranstalter weiter leitet. Der Kunde denkt dann vielleicht, alles sei in Ordnung. Seine 'Buchung' liegt dann möglicherweise aber noch unbearbeitet in der Schublade des Reisebüros, das in der Zwischenzeit mit dem gezahlten Geld eventuell andere Finanz-Löcher stopft. So war es in unserem Fall. Einige Betroffene erhielten am Schluss sogar gar keine Reisen mehr für ihr Geld.

Natürlich, die überwiegende Zahl der Reisebüros arbeitet ehrlich und sauber. Dennoch haben wir schon mehrere Fälle dieser Art über unsere Hotline reinbekommen.

Deshalb folgender TIPP: Lassen Sie sich vor der Bezahlung die Veranstalterpapiere zur Buchung zeigen. Lesen Sie dort die Angaben zur Zahlungsweise durch. Achten Sie darauf, dass Sie eine Rechnung mit Veranstalter-Namen, mit Buchungsnummer, Flugzeiten, Angaben zu Airline und Transfer und vor allem einen auf den Veranstalter ausgestellten Sicherungsschein bekommen. Direktinkasso ist zu empfehlen. Im Zweifel kann man mit diesen Daten die Buchung auch über einen Anruf auf der Veranstalter-Hotline kontrollieren.

Bei manchen Reisebüros ist jedenfalls etwas Skepsis angebracht, wie unser Fall zeigt. Der Reisebüro-Betreiber aus Delmenhorst hatte einige seiner Urlauber noch ein-zwei Tage vor der geplanten Abreise getroffen und Ihnen einen schönen Urlaub gewünscht, wohl wissend, dass er nichts für sie eingebucht hat. Danach versuchte er, sich aus dem Staub zu machen...