Nach dem Teil-Rückzug von Abramowitsch
Beim FC Chelsea geht die Angst um: Droht dem Tuchel-Club die Pleite?

Der FC Chelsea blickt nach dem Teil-Rückzug von Mäzen Roman Abramowitsch in eine ungewisse Zukunft. Der russische Oligarch und Putin-Freund hatte nach öffentlichem Druck die Verwaltung an die Treuhänder der wohltätigen Stiftung des Clubs abgegeben. Damit verliert der russische Milliardär die Kontrolle über zentrale Entscheidungen wie Transferbudgets. Doch noch bleibt Abramowitsch Besitzer der „Blues“. Was aber, wenn die britische Regierung als Teil der Sanktionen gegen Russland sein Vermögen beschlagnahmt – inklusive dem FC Chelsea?
Darlehen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro
Für den Verein von Teamchef Thomas Tuchel ein Szenario mit unabsehbaren Folgen. Denn der englische Top-Club hängt am Tropf des Milliardärs. Die Fanorganisation The Chelsea Supporters' Trust forderte deshalb noch am Samstag eine Klarstellung, was Abramowitschs Mitteilung für den Betrieb des FC Chelsea bedeute.
„Äußerlich ändert sich nichts“, schrieb der ‘Telegraph’ dazu. Aber Darlehen von 1,5 Milliarden Pfund (ca. 1,8 Milliarden Euro) von Abramowitschs Holdinggesellschaft, die dem Verein maßgeblich zum Erfolg verholfen haben, „werfen einen langen Schatten über die Zukunft von Chelsea“.
Tuchel: "Viel Unsicherheit"
Tuchel hatte schon am Freitag eingeräumt, dass der russische Einmarsch in die Ukraine auch den Club beträfe. „Wir sollten nicht so tun, als wäre das kein Problem“, sagte Tuchel vor dem Ligapokal-Finale am Sonntag gegen Liverpool. „Das betrübt die Vorfreude auf das Endspiel und bringt viel Unsicherheit.“
Seit der Übernahme durch Abramowitsch vor 19 Jahren hat der einstige Fahrstuhlverein Chelsea jeweils fünfmal die englische Meisterschaft und den FA Cup, dreimal den Ligapokal sowie je zweimal die Champions League und die Europa League gewonnen. Vor kurzem triumphierten die Blues erstmals auch bei der Club-Weltmeisterschaft. (tme/dpa)