Tschüss sagen kostet 10 Cent oder 60 Euro Strafe
Für das Stehen am Bahnsteig: Hamburg zieht Bürgern 100.000 Euro aus der Tasche
Das gibt es sonst in kaum einer Stadt: Wer in Hamburg den Bahnsteig betreten möchte, um seinen Liebsten „Tschüss“ zu sagen, der muss 10 Cent zahlen. Für die Stadt tatsächlich ein Geschäft. Und wer ohne erwischt wird, muss ganz schön zahlen.
Es ist das wohl exklusivste Bahnticket, dass man in Deutschland kaufen kann. 10 Cent kostet der kleine Fahrschein. Allerdings kann man damit gar nicht fahren, sondern nur stehen und zwar auf dem Bahnsteig. Die Stadt Hamburg knöpft sie jedem ab, der nur mal eben zum Gleis möchte.
Knapp 20.000 Menschen zahlen für das Abholen und Bringen
Wer keinen Fahrschein oder die Bahnsteigkarte vorweisen kann und diesen trotzdem betritt, muss zahlen. 60 Euro kostet der Spaß, so viel wie ohne gültigen Fahrschein in der S- oder U-Bahn erwischt zu werden. 1097 Menschen soll das im vergangenen Jahr getroffen haben. 19.571 Menschen kauften das besondere Bahnsteig-Ticket tatsächlich.
Bahnsteig-Ticket soll Kontrollen erleichtern
Das Bahnsteig-Ticket gilt nach dem Kauf für eine Stunde. Es soll den Kontrolleuren die Arbeit wesentlich einfacher machen, denn in Hamburg wird gerne ergänzend zu Einsätzen in den Bahnen erst an den Ein- und Ausgängen von Stationen kontrolliert. Zusammengerechnet hat der Verkehrsverbund damit insgesamt 100,687 Euro gemacht. Damit ist die Stadt die letzte, die an diesem Modell festhält. In München hingegen ist seit 2019 damit Schluss und jeder kann seine Liebsten endlich kostenfrei zur Bahn bringen. (dpa/kbü/cta)