Wie Thomas Meffert zum Lebensretter wurde

Basejumper verheddert sich mit Fallschirm in Felswand: "Hilfe, ich rutsche ab!"

Basejumper-Unfall in Bad Kreuznach
Filmreife Rettungsaktion! Der Basejumper hatte sich in der Felswand verheddert, Thomas Meffert vom DRK rettete ihn.
privat/Polizeiinspektion Bad Kreuznach/Freiwillige Feuerwehr Rüdesheim

Es ist eine absolute Horrorvorstellung: Ein Basejumper wollte am Samstag von der Rotenfels-Bastei in der Nähe von Bad Kreuznach springen. Nach dem Absprung erfasste ihn eine Windböe und der junge Mann wurde mitsamt seines Gleitschirms an die Felswand getragen. Dort verhedderte er sich und musste in schwindelerregender Höhe ausharren. Was folgte, war eine filmreife Rettungsaktion.

Basejumper-Unfall bei Bad Kreuznach
Ein echter Albtraum: Hier hängt der Fallschirmspringer in der Felswand.
Freiwillige Feuerwehr VG Rüdesheim

Rettung erfolgte mit Hubschrauber

Zeugen hatten den Vorfall beobachtet und direkt Hilfe gerufen. Der verunglückte Basejumper war nach Angaben der Feuerwehr glücklicherweise unverletzt und ansprechbar. Da es den Einsatzkräften von Feuerwehr, Bergwacht und Höhenrettung nicht möglich war, den Mann von unten bzw. von oben über den Kletterweg zu retten, holten sie einen Hubschrauber mit Seilwinde zur Verstärkung.

Bevor der Hubschrauber aber eintraf, stieg Thomas Meffert, der Leiter der DRK-Bergwacht Bad Kreuznach, zu dem Verunfallten ins Rotenfelsmassiv herab. Als er den jungen Mann erreichte, konnte er ihn vorab mittels Seil und Karabiner sichern. Somit war die Gefahr des Absturzes gebannt. Der angeforderte Polizeihubschrauber konnte dann die beiden Männer am Felsmassiv einsammeln und retten.

Thomas Meffert ist der Held der Stunde

Thomas Meffert, der Leiter der DRK-Bergwacht Bad Kreuznach
Thomas Meffert kletterte hinab zu dem Basejumper und sicherte ihn.
privat

Wäre Thomas Meffert nicht gewesen, wäre der junge Mann vermutlich noch vor Eintreffen des Hubschraubers abgestürzt und gestorben. So schnell wie möglich kletterte er hinab zu dem Basejumper. „Ich rutsche ab! Ich kann mich nicht mehr lange halten!“, soll er gerufen haben. Das erzählt uns Meffert im Telefoninterview. „Dann war Eile geboten“, sagt er. Der Rotfels sei nämlich dafür bekannt, dass er extrem stark bröckelt.

Zuerst konnte Meffert den Basejumper gar nicht sehen, weil der in einer Mulde hing. „Der hing wie im Film mit dem Gleitschirm an einer Felsrippe fest“, sagt Meffert. Als der Bergwacht-Leiter dann auf der Höhe des Mannes angekommen war, beruhigte er ihn und bereitete ihn auf den Abtransport durch den Hubschrauber vor.

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Einsatz ein voller Erfolg

Der Rettungseinsatz dauerte gute zwei Stunden – mehr als 50 Menschen waren daran beteiligt. Glücklicherweise wurde niemand durch den Vorfall verletzt. Auch der Basejumper ist mit dem Schrecken davongekommen.Nach der Landung ist er gleich zu mir gekommen, wir haben uns umarmt, der hat sich tausend mal bedankt. Der Papa – also ich glaube er war das – hat sich auch oft bedankt“, erzählt uns Meffert. Ein echter Held! (kmü)

Basejumper-Unfall in Bad Kreuznach
Mithilfe eines Polizeihubschraubers und einer Seilwinde konnte der Mann gerettet werden.
Freiwillige Feuerwehr VG Rüdesheim