Abartige Tat

Babyleiche wurde ins Gefängnis geschmuggelt und im Müll entsorgt

ARCHIV - 05.11.2020, Mexiko, Mexiko-Stadt: Gesperrte Straße, nachdem ein Junge tot aufgefunden wurde. (zu dpa «Leichter Rückgang: 94 Morde pro Tag in Mexiko») Foto: Jair Cabrera Torres/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wurde die Leiche des Babys genutzt, um Drogen ins Gefängnis zu schmuggeln? Diese Theorie überprüfen die Behörden in Mexiko aktuell.
jc flm bsc flm, dpa, Jair Cabrera Torres

Als wäre es nicht schon schlimm genug: Anfang Januar starb der gerade einmal drei Monate alte Tadeo an einem Magenleiden und wurde auf einem Friedhof in Mexiko-Stadt beerdigt. Einige Tage später wurde seine Leiche in einem Müllcontainer in einem knapp 100 Kilometer entfernten Gefängnis in Puebla entdeckt. 19 Gefängnismitarbeiter müssen sich dafür jetzt verantworten.

Warum wurde diese grausame Tat begangen?

Die Ermittlungen in dem Fall laufen noch. Zum jetzigen Zeitpunkt ist unklar, wie die Leiche des kleinen Jungen in das Gefängnis gelangen konnte. Eine Theorie, die laut mexikanischer Medien allerdings geprüft wird, ist, dass die Leiche missbraucht wurde, um Drogen in das Gefängnis zu schmuggeln. Dafür spricht eine Narbe am Bauch des Kindes. Dagegen jedoch, dass bei den Untersuchungen alle Organe am richtigen Platz gewesen sein sollen.

Die Eltern des toten Kindes seien befragt worden, berichten lokale Medien. Was sie ausgesagt haben, ist allerdings unklar.

Polizeichef und Gefängnisleitung ausgetauscht

Inzwischen wurden aber mehrere Gefängnismitarbeiter festgenommen. Zu den 19 Festgenommen gehören auch leitenden Mitarbeiter der Strafvollzugsanstalt. Laut Staatsanwaltschaft wurde gegen die Beschuldigten wegen einer Vielzahl von Vergehen ermittelt, unter anderem wegen Amtsmissbrauch und Strafvereitelung. (cap)