Krokodilangriff im Outback überstanden

Australien: Zwei Fischer überleben nach Bootsunglück nur knapp - sie tranken ihren eigenen Urin

Aerial view over the East Baines River, Northern Territory, Australia
Mitten im australischen Nirgendwo kenterte das Boot der Fischer und sank. (Symbolbild)
paul mayall, picture alliance

Zwei Fischer sind vergangenen Donnerstag im australischen Outback zu einer Expedition auf dem Daly River 100 km südlich von Darwin gestartet. Doch weit sind die beiden Männer nicht gekommen. Ihr Boot rammte ein unter Wasser liegendes Objekt und kenterte schnell. Zu allem Überfluss wurden die Fischer sofort von einem großen Krokodil angegriffen. Sie warfen all ihre Habseligkeiten nach dem aggressiven Tier, um den Angriff zu überleben. Mit Erfolg. Doch dann wurde ihnen erst bewusst, dass sie im australischen Outback, mitten im Nirgendwo allein gefangen waren, ihr Boot gekentert, keine Chance auf Rettung. Doch ihr Überlebenswille war stärker. Um nicht zu verdursten, griffen die Männer zum Äußersten: Sie tranken ihren eigenen Urin.

Rettung in letzter Sekunde

Damit sie der Geschmack und der Geruch nicht zu sehr ekelte, mischten die Fischer ihren Urin mit Vitamin-Brausetabletten, die sie bei sich trugen. So überlebten sie ganze drei Tage lang. Wie durch ein Wunder wurden sie dann gerettet: Zwei andere Fischer waren zufällig auch auf dem sonst wenig befahrenen Fluss unterwegs und entdeckten Treibgut am Ufer. „Mein Freund und ich waren gerade dabei, am vorderen Teil des Daly River zu angeln, als wir ein Stück Treibgut bemerkten, das ans Ufer gespült wurde", sagte Shane Taylor. „Nach wenigen Kilometern sahen wir die Männer, sie winkten und waren offensichtlich ziemlich aufgeregt, Sie waren sehr froh, uns zu sehen.“

ARCHIV - 15.09.2011, Australien, Cairns: Ein Salzwasserkrokodil sperrt in Cairns, Australien, sein mit Zähnen bewehrtes Maul auf. Ein Australier hat in Queensland die Attacke eines großen Salzwasserkrokodils nur mittels eines kleinen Gürtelmessers abgewehrt. Das Tier habe den 60-Jährigen, der an einem abgelegenen Abschnitt des McIvor River gefischt habe, plötzlich angegriffen und an den Füßen zu packen bekommen. (zu dpa:««Wie Crocodile Dundee»: Australier wehrt Krokodil mit Gürtelmesser ab») Foto: Brian Cassey/AAP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Gebiet um den Daly River ist voll mit Krokodilen.
bc dp ss kno cul tba sei, dpa, Brian Cassey

"Das Schlimmste, was man sich vorstellen kann"

Die Geretteten wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei betonte mehrmals, dass die Fischer in dem krokodilverseuchten Gebiet "großes Glück hatten, zu überleben.“ „Ich bin seit etwa 30 Jahren in diesem Bereich tätig, und das ist das Schlimmste, was man sich vorstellen kann", sagte Superintendent Shaun Gill. Und weiter: „Sie haben alles getan, was sie konnten, um sich selbst zu helfen.“ Auch, wenn sie dafür weit gehen mussten. (lgr)