Neue Studie aus Ulm

Augen können Anzeichen für Schizophrenie geben

Was ist Schizophrenie? Gesundheitslexikon
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Was ist Schizophrenie?

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Psychische Erkrankung am Auge nachweisen lassen

Eine psychische Störung zu diagnostizieren, ist selbst für erfahrene Psychiater oft schwer. Psychische Krankheiten können viele Symptome haben - die bei zwei völlig verschiedenen Krankheiten oft gleich sind. Es kann zum Beispiel sowohl bei der Schizophrenie als auch bei einer Depression zu völliger Antriebslosigkeit kommen.

Prof. Carlos Schönfeldt-Lecuona und Prof. Elmar Pinkhardt von dem Universitätsklinikum Ulm haben getestet, ob sich psychiatrische Erkrankungen wie Schizophrenie im Auge nachweisen lassen.

Das Fenster zum Gehirn

Schizophrenie festzustellen ist sehr schwer und komplex. Neben den typischen Symptomen, die Sie bei uns im Video sehen, klagen Patienten auch oft darüber, dass Sie Schwierigkeiten haben, Kontraste und Bewegungen richtig zu erfassen. Außerdem würden Betroffene nicht scharf sehen können. Und tatsächlich wurden bei schizophren Erkrankten Auffälligkeiten an der Netzhaut entdeckt.

Die Netzhaut oder Retina und der optische Nerv entwickeln sich direkt aus dem Zwischenhirn heraus. Deshalb wird das Auge in der Medizinforschung auch das „Fenster zum Gehirn“ genannt.

Kann ein Netzhautscan zur Diagnose eingesetzt werden?

„Gemeinsam mit [anderen] Studien, (...) liefern unsere Erkenntnisse weitere Hinweise darauf, dass die Schizophrenie eine Verschmälerung der Netzhautschichten verursacht“, erklärt Professor Elmar Pinkhardt.

Das heißt, dass Schizophrenie-Betroffene eine viel dünnere Netzhautschicht haben. Außerdem wiesen sie ein geringeres Volumen der Netzhautschicht auf. Die Nervenfaserschicht nimmt im Verlauf der Krankheit immer weiter ab.

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Schnellere und individuellere Therapien möglich

Es ist denkbar, dass verschiedene Formen der Schizophrenie mit dreidimensionalen Aufnahmen des Auges schneller identifiziert werden können. Außerdem würde dadurch eine individuelle Therapie der Betroffenen möglich gemacht werden.

Dazu sind aber noch weiterreichende Untersuchungen nötig.