Aufatmen im Raum Düsseldorf: Blutige Flucht eines Doppelmörders gestoppt
Bei Bluttaten in Anwaltskanzleien sind am Freitag im Raum Düsseldorf mindestens zwei Menschen getötet worden – der Täter hielt Spezialeinsatzkräfte stundenlang in Atem, die Polizei war im Düsseldorfer Osten und in Erkrath an verschiedenen Orten pausenlos im Einsatz. Dann die erlösende Nachricht: Yanquing T. ist gefasst, in der Nähe der holländischen Grenze.

Bei den Attacken in zwei Anwaltskanzleien in Düsseldorf und Erkrath waren zuvor zwei Menschen erschossen worden. Zwei weitere erlitten lebensgefährliche Verletzungen, ein Opfer wurde leicht verletzt. Schwer bewaffnete Spezialkräfte der Polizei waren an mehreren Orten in Düsseldorf und im knapp zehn Kilometer entfernten Erkrath im Einsatz. Der Täter trug mehrere Messer und zwei Schusswaffen, darunter mindestens eine Gaspistole, bei sich.
Yanquing T. war in einen Rechtsstreit verwickelt, an dem sowohl die Anwaltskanzlei in Düsseldorf als auch die Kanzlei in Erkrath beteiligt war. Das gaben die Ermittler auf einer Pressekonferenz bekannt. Festgenommen wurde er nach der stundenlangen Jagd in einer Pizzeria in Goch am Niederrhein.
So lief das Katz- und Mausspiel mit der Polizei
Vorangegangen war ein stundenlanger Krimi. Zuerst schlug der Mann gegen 11.30 Uhr in der Düsseldorfer Kanzlei zu. Dort tötete er eine Rechtsanwältin. Ein Mann wurde lebensgefährlich, ein Opfer leicht verletzt, erklärten die Ermittler. Die Attacke geschah an der sogenannten Automeile am Rand der Düsseldorfer Innenstadt. Dort haben mehrere Autohäuser, das örtliche Straßenverkehrsamt und andere Unternehmen wie der ADAC ihren Sitz.
Der Täter flüchtete vom Tatort und fuhr ins nahe Erkrath, wo er erneut zuschlug - ebenfalls in einer Anwaltskanzlei. Eine Rechtsanwaltsgehilfin starb und ein Mann wurde lebensgefährlich verletzt. In Erkrath liegt die betroffene Anwaltskanzlei in einem Wohn- und Geschäftskomplex. Auch einen Kindergarten gibt es dort.
An beiden Tatorten legte Yanquing T. Feuer, offenbar um Spuren zu verwischen. Schwer bewaffnete Polizisten durchkämmten die Gebäude, konnten den Täter aber nicht finden.
Später am Nachmittag drang der 48-Jährige dann in Goch in eine Pizzeria ein und griff offenbar die Bedienung an. Zwei Töchter des Betreibers wurden dabei verletzt. Goch liegt per Auto rund eine Stunde von Erkrath entfernt.
Zwischenzeitlich hatten die Ermittler auch einen kompletten Kindergarten in Düsseldorf evakuiert, in dem das Kind des Täters untergebracht war. Die Polizei fürchtete, dass der Mann dort auftauchen könnte.
Der Mann soll juristische Probleme gehabt haben. Welcher Art diese waren, solle die weitere Vernehmung klären, hieß es. Möglicherweise sei der Mann bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung von der Rechtsanwältin in Düsseldorf zu der anderen Kanzlei nach Erkrath gegangen, weil er sich von der Rechtsanwältin in Düsseldorf nicht richtig vertreten fühlte.
Unschönes Detail der Ermittlungsarbeit: Die Polizei teilte mit, dass sie zwischenzeitlich zu einem möglichen dritten Tatort an Toni-Turek-Stadion gerufen wurde, weil ein Bürger behauptete, den Mann gesehen zu haben wie er zwei weitere Menschen getötet habe. Auf der Pressekonferenz stellte die Polizei klar: Es gibt keine Hinweise auf weitere Tatorte neben den beiden Kanzleien.