Die Stechmücke muss so schnell wie möglich eliminiert werdenAsiatische Tiger-Mücke in Berliner Kleingartenanlage entdeckt

Kleingartenanlagen gelten gemeinhin als Hort der Ruhe und der Entspannung. Dort wollen insbesondere Menschen, die in Großstädten leben, dem Lärm entfliehen und einfach mal die Seele baumeln lassen. So auch in der Kleingartenanlage Vogelsang 1 im Berliner Stadtteil Treptow-Köpenick.
Doch eine neue Bewohnerin auf dem Gelände könnte dieses Vorhaben zunichte machen: Hier wurde nämlich die Asiatische Tigermücke entdeckt.
Tigermücke kann Krankheiten übertragen
Ein Pächter hatte im vergangenen Spätsommer ein erwachsenes Exemplar gefunden, und weil er es nicht zuordnen konnte, an die Biologin Dr. Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. geschickt, berichtet der RBB.
Dem Sender sagte sie: „Wir wissen nicht, ob die Mücke hier über den Winter gekommen ist. Aber es ist wahrscheinlich.“ Werner entdeckte nach dem Fund noch Eier, Larven und Puppen der Stechmücke in der Gartenanlage.
Die Tigermücke ist für den Menschen gefährlich, weil sie als potenzielle Überträgerin verschiedener Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya-, Zika- oder West-Nil-Viren gilt, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in Berlin verkündete. Aus einem Stich kann also im schlimmsten Fall eine tropische Fieberkrankheit entstehen.
Daran erkennt man die Asiatische Tigermücke
Zudem hat die Stechmücke einen schlechten Ruf, der darauf zurückzuführen ist, dass sie als aggressiv und lästig eingestuft wird. Meist nähert sie sich lautlos an, nervt ihre Opfer mit juckenden Wunden und kann Krankheiten effektiv verbreiten.
Diese Mückenart bevorzugt es sogar, mehrere Menschen hintereinander zu stechen und darüber hinaus ist die Asiatische Tigermücke für mehr als 20 Keime der ideale Partner, um sich zu verbreiten.
Man erkennt die Stechmücke an dem auffälligen schwarz-weiß gestreiften Muster am ganzen Körper, dabei ist der weiße Längsstreifen auf dem vorderen Rücken besonders gut sichtbar. Mit einer Größe von etwa 0,5-1 cm ist die Tigermücke, verglichen mit den einheimischen Stechmücken, eher klein. Aktiv ist sie tagsüber, zudem extrem stechfreudig und flugfaul. Sie fliegt nur etwa 100-200 m weg von ihrer Brutstätte.

Klima hilft ihr bei der Verbreitung
Immer häufiger wird die Asiatische Tigermücke aus Südeuropa per Lkw in Form von Mückenweibchen oder Eiern nach Deutschland eingeschleppt. Zudem spielt die Klimaerwärmung eine Rolle, wodurch sie sich in diesem Land festsetzen und Populationen aufbauen kann.
Aus diesen genannten Gründen ist es daher wichtig, dass diese Stechmücke bekämpft und möglichst wieder eliminiert wird, so das LAGeSo. Zwar ist die Mücke nicht grundsätzlich infiziert, und in Deutschland ist die Chance, bei einem Stich eine Krankheit übertragen zu bekommen gering, dennoch muss bei einem Stich gehandelt werden.
Kleingartenanlage muss aktiv werden
Deswegen ist die Kleingartenanlage Vogelsang 1 angehalten, tätig zu werden. Für Biologin Werner ein realistisches Ziel: „Wenn man alle Eierablagemöglichkeiten entfernt, dann kann man die Population relativ gut eindämmen, wenn nicht sogar eliminieren.“
Neben ausgelegten Fallen, die sowohl Eier und Larven als auch erwachsene Larven auf der Anlage fangen sollen, können die Pächterinnen und Pächter selbst aktiv werden.
Etwa dadurch, dass stehende Wasseransammlungen vermieden werden, Behälter, in denen sich Regenwasser sammeln kann, zu entfernen oder umgedreht zu lagern. Zudem sollten Regentonnen mückendicht abgedeckt werden und das Wasser in Planschbecken oder Vogeltränken mindestens einmal pro Woche erneuert werden.
Bei Unsicherheit Stechmücke einschicken
Das LAGeSo empfiehlt eine Reihe von dringenden Maßnahmen, wodurch auf der Kleingartenanlage in den kommenden Wochen und Monaten viel zu tun sein wird.
Die Asiatische Tigermücke ist ab Mitte Mai aktiv, deswegen müssen die Betroffenen in Treptow-Köpenick jetzt gegen sie vorgehen, so Biologin Werner. Sie hat zudem die Hoffnung, dass Menschen in anderen Kleingartenanlagen ebenfalls genau in die Gießkannen und Regentonnen schauen und es sei am besten, die Stechmücken zu fangen und mithilfe des Mückenatlas einzuschicken. (nul)