Atemprobleme, Depressionen und Krebs
Anschläge vom 11. September 2001: 18 Jahre nach 9/11 sterben immer noch Menschen
11. September 2001: Terroristen steuern Flugzeuge in Gebäude
Die Terroranschläge vom 11. September jähren sich am Mittwoch zum 18. Mal. Im Jahr 2001 entführten Terroristen in den USA vier Passagier-Flugzeuge. Anschließend steuerten sie die Maschinen in die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York und in das Pentagon in Washington. Der vierte Flieger stürzte in Pennsylvania ab.
Spätfolgen der Anschläge vom 11. September 2001: 200. Feuerwehrmann beerdigt
Fast 3.000 Menschen kamen damals ums Leben. Auch das ist schon eine traurige Zahl. Aber damit nicht genug. Das Sterben geht immer noch weiter. Denn es gibt immer noch Menschen, die an den Spätfolgen der Anschläge sterben.
Zuletzt traf es Richard Driscolls. Er ist der 200. Feuerwehrmann, der an den Spätfolgen der Terroranschläge gestorben ist. Er hatte Lungenkrebs. In den vergangenen zwölf Monaten starben insgesamt 22 Feuerwehrleute an Folge-Krankheiten.
9/11: Atemprobleme, Depressionen und Krebs
Driscolls war sogenannter First Responder. Das heißt: Er war einer der Ersthelfer, die sich am 11. September 2001 zum Ort des Geschehens machten, um Hilfe zu leisten. Sie hofften, Menschen aus den brennenden Gebäuden retten zu können. Dass die Häuser einstürzen würden, Rauch und freigesetzte Gase giftig sein könnten, daran dachte niemand.
Doch nicht nur Feuerwehrleute leiden unter Folgekrankheiten. Insgesamt sind rund 2.400 Menschen an den Spätfolgen der Terroranschläge gestorben. Zehntausende sind erkrankt. Darunter Helfer, Polizisten, Anwohner, Mitarbeiter und Schüler. Als die giftige Staubwolke noch wochenlang über New York waberte, durften die Überlebenden längst wieder zurück in ihre Wohnungen, Büros oder Schulen. Ein großer Fehler, wie sich längst herausgestellt hat. Viele von ihnen leiden heute an Atemproblemen, Depressionen und Krebs.
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"Staubfrau" starb bereits 2015
Eine der bekanntesten Todesfälle ist sicherlich der der Marcy Borders. Sie ging als "Staubfrau" in die Geschichte ein. 2001 war sie 28 Jahre alt und arbeitete gerade erst seit einem Monat als Sekretärin im 81. Stock einer Bank im World Trade Center. Nachdem das Flugzeug in den Turm gekracht war, brauchte sie eine Stunde, um durch das Treppenhaus des Wolkenkratzers nach draußen zu fliehen. Dort angekommen, krachten die Türme in sich zusammen und hüllten die junge Frau in eine Staubwolke. Das Foto ging um die Welt. 2015 starb Borders. Nach den Anschlägen konnte sie keinen Tag mehr arbeiten. Sie litt an Depressionen, begann zu trinken und nahm Drogen. Schließlich bekam sie Magenkrebs.
Gesetz für Ersthelfer kommt viel zu spät
Wenigstens erhalten die Opfer der Spätfolgen und deren Angehörige mittlerweile finanzielle Unterstützung. Bis dahin war es aber ein langer Weg. Erst im Juli dieses Jahres hat US-Präsident Donald Trump ein entsprechendes Gesetz unterschrieben. Es garantiert Ersthelfern der Anschläge nun eine lebenslange medizinische Versorgung. Für viele kommt die Hilfe zu spät.
Peter Kloeppel war im Büro, als er die schrecklichen Bilder der Anschläge auf CNN sah. Als RTL um 15:09 Uhr als erster großer deutscher TV-Sender das laufende Programm unterbricht, ahnte er noch nicht, dass er über sieben Stunden nonstop im Nachrichtenstudio sitzen und die längste Sondersendung überhaupt moderieren wird. Wie er diesen Tag erlebte, erzählt er hier .