Schon wieder Streit um die Rente

Bis wann sollen wir denn alle arbeiten?

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Wie lange werden wir arbeiten müssen? Die Debatte über die Rente ist wieder in vollem Gange.
imago stock&people, imago/Westend61, Uwe Umstätter

Neuer Rentenplan rüttelt am Ampelfrieden.
Rente mit 63 Jahren – das können wir uns einfach nicht mehr leisten, findet die FDP und macht damit wieder ein Fass auf – zum großen Ärger vor allem der SPD.

FDP will Rente mit 63 abschaffen

Er arbeitet freiwillig weiter - obwohl er es längst nicht mehr müsste: Auch mit 74 unterstützt Ingenieur Klaus Schneider einen Betrieb in München bei Montage und Qualitätskontrollen. „Zum einen wollte ich im Ruhestand auch noch geistig und körperlich aktiv, fit und gesund bleiben. Und zum anderen wollte ich auch den Kontakt zur Arbeitswelt nicht ganz verlieren“, sagt er.

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Mehr Menschen wie Klaus Schneider, das wünschen sich viele Betriebe und auch die FDP. Das sorgt für neuen Stress in der Ampelkoalition: Weil Hunderttausende Fachkräfte fehlen, sollen die Menschen nach Vorstellung der Liberalen länger arbeiten. Die Liberalen haben einen 5-Punkte-Plan erarbeitet und fordern darin eine „generationengerechte Haushaltspolitik“. Diese müsse die Schuldengrenze des Grundgesetzes einhalten und dürfe junge Menschen bei der Finanzierung der Renten nicht überfordern, heißt es darin. Besonders im Fokus der FDP: Die Abschaffung der „Rente mit 63“, also die abschlagsfreie Rente nach einer besonders langen Versicherungszeit. Bislang gilt: Wer 45 Versicherungsjahre lang gearbeitet hat, darf ohne Abschläge vorzeitig in den Ruhestand.

Die FDP findet: Das können wir uns einfach nicht mehr leisten. Die anderen Ampelparteien sehen das anders, insbesondere die SPD ist bei dem Thema auf der Zinne. Allen voran der Kanzler:

„Wenn jetzt in der Politik diskutiert wird von einigen, das Renteneintrittsalter anzuheben, was ich absurd finde, angesichts der realen Herausforderungen, die Menschen, die viele Jahre gearbeitet haben, vor sich haben, dann ist das nicht der richtige Weg, um den Haushalt zu sanieren. Es würde auch gar nichts bringen“, so Olaf Scholz (SPD).

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Vize-Kanzler Habeck verwundert: SPD und FDP haben beide ihre Wünsche bekommen

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) zeigt sich im RTL/ntv-Frühstart überrascht über den Streit, der am Wochenende hochgekocht ist: „Ich wundere mich. Und das Verwundern kommt daher, dass wir eigentlich eine Lösung haben. Wir haben ein Rentenpaket, das haben sich SPD und FDP im Kern ausgedacht. Beide haben ihre Wünsche bekommen. Die SPD hat die Festschreibung der Beitragshöhe der Rentenhöhe bei 48 Prozent bekommen, die FDP die Gegenfinanzierung über eine Aktienrente. Da war ich jetzt nie ein großer Fan davon. Aber so wie es gemacht ist, ist es okay. Dann können wir das jetzt machen. Eigentlich ist es geklärt.“

Darüber hinaus könne es weitere Maßnahmen geben, damit längeres Arbeiten attraktiver wird. Habeck nennt hier unter anderem, dass Beiträge zur Arbeitslosenversicherung bei Menschen, die noch im Rentenalter arbeiten, als Einkommen ausgezahlt werden. „Es gibt also eine ganze Reihe von Maßnahmen, die man machen kann, um das zu intensivieren und das scheint mir eine kluge Lösung zu sein. Alle haben ihre Sicherheit, wie es weitergeht. Und trotzdem gibt es mehr Anreize, länger zu arbeiten.“ Das ganze Interview seht ihr im Video.

Ob der Streit in der Ampel zeitnah beigelegt wird? Abzuwarten. Im Moment gibt es vor allem eins: Unruhe über den Ruhestand. (eku)

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