FDP will Kinderfreibetrag erhöhen - die SPD das Kindergeld
Ampel prüft: Wird das Kindergeld weiter erhöht?

Gibt’s bald mehr Kindergeld?
Die FDP will den Kinderfreibetrag erhöhen, die SPD ein Plus auch beim Kindergeld. Es ist eins der Themen auf der Tagesordnung der Koalition. Oder löst die neue Kindergrundsicherung den Konflikt?
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Kindergeld ist wichtiger für Familien mit geringerem Einkommen
Das letzte Wort ist im Ampelstreit rund ums Kindergeld und den Kinderfreibetrag noch nicht gesprochen: Sprecher Steffen Hebestreit sagte, es werde derzeit geprüft, welche Auswirkungen die aktuellen Lohnentwicklungen, die Inflation und anderes auf die zugrunde zu legenden Berechnungen hätten. Dann müsse geklärt werden, ob neben der Anpassung des Freibetrags auch eine Anpassung beim Kindergeld nötig und möglich sei. „Diese Gespräche werden in den nächsten Wochen regierungsintern geführt“, sagte Hebestreit.
Was ist der Hintergrund des Streits?
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will den Steuerfreibetrag für Kinder anheben, ohne gleichzeitig das Kindergeld zu erhöhen.
SPD-Chef Lars Klingbeil hält dies für ungerecht, weil dann nur Familien mit sehr hohen Einkommen entlastet würden. Für Familien mit niedrigeren Einkommen ist dagegen das Kindergeld ausschlaggebend, vom Kinderfreibetrag profitieren sie nicht.
Die FDP verweist darauf, dass das Kindergeld bereits 2023 auf 250 Euro erhöht wurde: „Der Kinderfreibetrag in der Steuer sollte dagegen im üblichen Verfahren nachgezogen werden. Nichts anderes ist geplant.“
Eltern bekommen automatisch entweder Kindergeld oder die Freibeträge für Kinder bei der Einkommensteuer. Das Finanzamt prüft, was für sie vorteilhafter ist. Der Freibetrag lohnt sich oft nur bei höheren Einkommen.
Der Freibetrag wurde zum 1. Januar bereits von 6.024 Euro auf 6.384 angehoben und soll nach den Plänen des Finanzministeriums rückwirkend auf 6.612 Euro steigen.
Das Kindergeld war im Jahr 2023 auf einheitlich 250 Euro pro Monat und Kind gestiegen.
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Ändert sich etwas durch die geplante Kindergrundsicherung?
Regierungssprecher Hebestreit sagte, mit der Kindergrundsicherung, die ab 2025 gelten soll, werde der Mechanismus Kinderfreibetrag und Kindergeld aneinandergekoppelt. „Insofern ist dann diese Diskussion hoffentlich auch erledigt.“ Die geplante Kindergrundsicherung soll bisherige Leistungen wie das Kindergeld, Leistungen aus dem Bürgergeld für Kinder oder den Kinderzuschlag bündeln.
Die Sozialvorständin bei der Diakonie Deutschland, Maria Loheide, teilte mit: „Den Freibetrag für Kinder von sehr gut verdienenden Eltern anzuheben, nicht aber das Kindergeld, benachteiligt alle Familien mit kleinem und mittlerem Einkommen.“ Die Diskussion macht ihrer Ansicht nach aber auch deutlich: „Wir brauchen dringend eine sozial gerechte Kindergrundsicherung, in der alle Leistungen zusammengeführt sind.“ (dpa/eku)
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