Wasser bis zum Hals

Junge (10) ertrinkt beinahe im Teich - und keiner der Schaulustigen hilft!

Einsatz der Feuerwehr: Ein Junge steht auf dem Stein im Wasser, welches ihm bis zum Hals steht
Am Erlenteich in Alsfeld wurde ein Junge am Dienstag aus dem Wasser gerettet
Feuerwehr Alsfeld
von Larissa Pitzen

Das Wasser stand ihm bis zum Hals: Ein Junge (10) musste in Alsfeld von der Feuerwehr aus einem Teich gerettet werden. Das Fatale: Weder konnte der Junge schwimmen, noch eilte ihm jemand zur Hilfe – doch die Feuerwehr in Alsfeld war schnell zur Stelle.

Junge rettete sich auf einem Stein

Als die Einsatzkräfte am Erlenteich in Alsfeld ankommen, ragt nur noch der Kopf des Zehnjährigen aus dem Wasser. Zahlreiche Schaulustige versammeln sich rund um das Einsatzgebiet, das sich direkt neben einer Badeanstalt befindet.

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Aus ungeklärten Gründen begab sich der junge Nichtschwimmer in den Teich, bis das Wasser dann zu tief wurde. Auf einem Stein konnte sich der Zehnjährige dann retten und über dem eineinhalb bis zwei Meter tiefen Wasser halten, bis ihm die Feuerwehr mithilfe eines Bootes wieder an Land beförderten. Der Junge blieb unverletzt.

Feuerwehrmann kritisiert Untätigkeit der Schaulustigen

„Der Junge hat einen ruhigen gefassten Eindruck gemacht und nicht nach Hilfe gerufen“, sagt der stellvertretende Stadtbrandinspektor der Stadt Alsfeld, Carsten Schmidt im RTL-Interview. „Das Erschreckende ist, dass niemand mal die Initiative ergreift und den Jungen aus dem Wasser rausholt“, sagt er und spielt damit auf die zahlreichen Schaulustigen an.

„Bei über 20 Grad kann man sich in so einen Teich begeben, die meisten haben ja ein Schwimmabzeichen in der Schule gemacht, da braucht man keine erhöhte Ausbildung für“, sagt er. Es sei erschreckend gewesen, dass die Leute nicht tätig geworden sind.

Zwar denkt er, die Menschen hätten in diesem Moment den Ernst der Lage nicht verstanden und deshalb wahrscheinlich nicht gehandelt, dennoch kritisiert er sie dafür, nicht einmal die Badeanstalt nebenan angesprochen zu haben.

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Feuerwehrmann: „Die Eigeninitiative ist das Problem“

Man höre laut Schmidt immer wieder, dass Leute Angst hätten zu helfen. Jedoch könne man beim Helfen nichts verkehrt machen. „Die Eigeninitiative ist das Problem“, sagt er.

Und auch, dass viele der Kinder – laut Forsa-Umfrage der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) waren es 2022 etwa 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren – nicht schwimmen können, erstaunt den Stadtbrandinspektor.