Alleinerziehende Mütter: Mit diesen Vorurteilen kämpfen Single-Mütter

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In Deutschland ist jede fünfte Mutter alleinerziehend - und hat als Frau, die ihre Kinder ohne Mann großzieht, mit einer Menge Vorurteilen zu kämpfen. Reporterin Alexandra Wahl wollte wissen, wie es sich als alleinerziehende Mutter lebt und hat sich undercover bei Ämtern, Vermietern und Arbeitgebern als Alleinerziehend ausgegeben.

ACHTUNG: DIESER BEITRAG DARF NICHT VOR ABLAUF DER SPERRFRIST, 05. August, 21.00 UHR, VERÖFFENTLICHT WERDEN! DIE NICHTEINHALTUNG DES EMBARGOS HÄTTE EMPFINDLICHE EINSCHRÄNKUNGEN DER BERICHTERSTATTUNG ÜBER WISSENSCHAFTLICHE STUDIEN AUS DEN USA ZUR FOLGE. ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine Frau geht mit einem kleinen Mädchen an der Hand am 10.07.2011 in Hannover (Niedersachsen) eine Straße entlang. Wirtschaftskrisen können nach einer Studie dazu führen, dass Mütter gröber mit ihren Kindern umgehen - auch wenn die Familien vom Abschwung selbst gar nicht direkt betroffen sind. Die Forscher wollen auch eine Gen-Mutation gefunden haben, die das Phänomen beeinflusst. Foto: Julian Stratenschulte/dpa (zu dpa «Studie: Wirtschaftskrise und Gen machen Mütter barscher» vom 05.08.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Alleinerziehende Mütter haben mit vielen Vorurteilen zu kämpfen.

Ohne Job, ohne Mann und dringend auf Wohnungssuche. Als alleinerziehende Mutter ist das sicher nicht einfach, aber es muss doch möglich sein? Der Test der Reporterin zeigt: Sobald Vermieter erfahren, dass es sich bei der Bewerberin um eine alleinerziehende Arbeitslose handelt, wiegeln sie ab.

Jasmin Braun ist dreißig Jahre alt und alleinerziehende Mutter von vier Kindern. Jeder Tag ist lang und anstrengend, Zeit für sich selbst bleibt der jungen Frau kaum. Der Alltag mit ihren Kindern ist straff durchgeplant - vom morgendlichen Wecken über die Schule bis hin zum Mittagessen, das pünktlich auf dem Tisch stehen muss. "Eigentlich bin ich zufrieden - ich wollte ja die Kinder. Aber ich bin genervt, weil ich keinen Job bekomme" erzählt die arbeitslose Mutter. Als Alleinerziehende stößt sie auf viele Vorurteile. Potentielle Arbeitgeber fürchten, sie würde bei der Arbeit häufig fehlen, wenn eines der Kinder krank wird. "Das nervt mich total, weil die gar nicht wissen, wie viel organisierter manche Mütter sind."

Single-Mütter stoßen oft auf Ablehnung

Als ihr Mann vor anderthalb Jahren aus der gemeinsamen Wohnung auszog, wollte Jasmin den Mietvertrag auf ihren Namen umschreiben lassen. Die Hausverwaltung stellte sich quer - Alleinerziehende waren nicht erwünscht. Dabei hatte Jasmin noch Glück: In der Firma eines Bekannten konnte sie sich regelmäßig etwas dazuverdienen und die Kinder auch mal mitbringen. Das Geld ist knapp, aber sie kommt über die Runden.

Doch was ist mit den Müttern, die ausschließlich auf staatliche Hilfe angewiesen sind? Werden sie von der Gesellschaft tatsächlich einfach aussortiert? Reporterin Alexandra Wahl ist erschüttert, wie wenig freundliche Worte man als alleinerziehende Mutter von Vermietern und Arbeitgebern hört.