Prozessauftakt in München Alfons Schuhbeck vor Gericht: Starkoch wirkt blass und mitgenommen

Alfons Schuhbeck (73) erschien am Mittwochmorgen (5. Oktober) in weißem Hemd und dunkelblauem Sakko vor dem Gericht in München. Er wirkte blass und mitgenommen, als er den Gerichtssaal mit seinen beiden Anwälten betrat und sich den Kameras stellte.
Alfons Schuhbeck droht der Knast

Begleitet von Medienrummel hat vor dem Landgericht München I der Prozess gegen Starkoch Alfons Schuhbeck begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor. Wenn sich die Vorwürfe bestätigen, könnte der 73-Jährige im Gefängnis landen. Denn nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) droht schon ab einer Summe von einer Million in der Regel eine Haftstrafe ohne Bewährung.
Was für ihn auf dem Spiel steht, scheint ihm durchaus bewusst zu sein. RTL-Reporterin Jasmin Raziorrouh verfolgt den Prozess in München hautnah und berichtet: „Die Anklage wird in diesen Minuten verlesen – 17 Seiten. Schuhbeck wirkt extrem mitgenommen und eingefallen. Lässt die Verlesung über sich ergehen, ohne eine Miene zu verziehen. Sieht so aus, als hätte er die Nacht kaum geschlafen.“
Schuhbecks Anwälte geben Statement ab

Markus Gotzens und Sascha König, Schuhbecks Anwälte, erklärten in einer Pressekonferenz, dass es „Zweifel und Ungereimtheiten“ in den Vorwürfen gegen ihren Mandaten gebe. „Aus Sicht der Verteidigung haben die bisherigen Ermittlungen mehr Fragen aufgeworfen als sie beantworten. Aus unserer Sicht steht mitnichten fest, dass Herr Schuhbeck persönlich die Manipulation in den Kassen der von ihm betriebenen Restaurants vorgenommen hat. Die Ermittlungsbehörden haben hierfür bislang auch noch keinen Beweis vorlegen können“, erklärt König. Insbesondere sei nicht der Frage nachgegangen worden, wie Herr Schuhbeck die Kassen in München manipuliert haben will, „zu Zeiten, wo er nachweislich oftmals überhaupt nicht in Deutschland war“. Diese Frage wolle die Verteidigung nun in den Mittelpunkt rücken, „damit das Gericht diese wahrnehmen und objektiv beurteilen kann“.
Das wird dem Starkoch vorgeworfen
In 25 Fällen hat die Staatsanwaltschaft ihn wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Als die Ermittlungen gegen ihn vor drei Jahren bekannt wurden, hatte Schuhbeck gesagt: „Ich werde sehr eng und sehr offen mit den Behörden zusammenarbeiten, um alle Vorwürfe zu entkräften.“ Er stehe „den Behörden in allen Fragen Rede und Antwort“. (dpa/dga)