0,7-Abi und Musterstudentin

In Deutschlands WM-Team spielt mit IHR ein echtes Superhirn

ARCHIV - 26.06.2023, Bayern, Herzogenaurach: Fußball: Frauen, Trainingslager des Nationalteams in der WM-Vorbereitung. Die Spielerin Lena Lattwein aufgenommen im Rahmen eines Medientags. (zu dpa: «0,7-Abiturientin Lena Lattwein: «Das Wort Streberin mag ich nicht»») Foto: Daniel Karmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Lena Lattwein hat nicht nur Fußball im Kopf.
dpa, Daniel Karmann

Sie ist die Musterschülerin des deutschen Fußball-Nationalteams!
Lena Lattwein (23) gehört zum Kader der DFB-Frauen für die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland – doch auch abseits des Platzes läuft es richtig rund.

DFB-Star holte bei ihrem Abitur die volle Punktzahl

Die Mittelfeldspielerin vom VfL Wolfsburg denkt neben dem Dasein als Fußball-Profi schon längst auch an die Karriere danach. Und das mit großem Erfolg. Sie macht nach abgeschlossenem Bachelor in Wirtschaftsmathematik inzwischen ihren Master in Controlling. Im saarländischen Illingen schloss Lattwein ihre Schule mit Abitur ab – mit einem Notenschnitt von 0,7 und der vollen Punktzahl von 900 (!).

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„Das Wort Streberin mag ich nicht“, sagte Lattwein der Deutschen Presse-Agentur. Sie ist überzeugt, dass Sport und Schule oder Studium sehr gut zusammenpassen. Warum? „Weil es in beiden Bereichen doch ähnliche Dinge sind, auf die es ankommt. Also: Disziplin, ein gewisser Ehrgeiz und Spaß an der Sache.“

Fußball und Schule waren nicht leicht vereinbar

Doch wie hat Lattwein das geschafft? „Man braucht natürlich eine gute Selbstdisziplin und ein gutes Zeit-Management, gerade, wenn man auch noch Leistungssport macht. Aber ich bin unheimlich gerne zur Schule gegangen, und es ist mir leicht gefallen zu lernen“, sagte sie zu ihrem herausragenden Schulabschluss. An Musik oder Religion habe sie nicht „ultra viel Freude“ gehabt. „Aber so Fächer wie Mathe, Latein, Geschichte oder Chemie habe ich sehr gerne gemocht.“

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Der Fußball und das Lernen kamen sich oft in die Quere. Ihre Zeit am Schreibtisch sei durch die Trainingszeiten immer begrenzt gewesen, so Lattwein. Dafür suchte die WM-Teilnehmerin dann Lösungen: „Aber ich habe jeden Abend noch mal Stoff aus dem Fach wiederholt, das wir am nächsten Tag hatten. So gab es am Ende für die Klassenarbeiten nie viel auf einmal zu lernen.“

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Lena Lattwein steht vor ihrem 30. Länderspiel

Inzwischen hat Lattwein ihre internationale Fußball-Karriere weit vorangetrieben: Sie war im vergangenen Jahr Vize-Europameisterin mit den DFB-Frauen und steht nun vor ihrem 30. Länderspiel.

Ist nun ein Abi mit der Note 1 oder der WM-Titel mehr wert? „Im Leben ist beides gar nicht so wichtig, da gibt es entscheidendere Themen. Aber trotzdem würde ich sagen, es ist cool, wenn man es hat. Beides.“ Dafür gibt sie Down Under nun Vollgas! (nlu/dpa)