70 Jahre Parkuhr
Das verhasste Groschengrab feiert Geburtstag
Sie standen da wie Soldaten: Am vierten Januar 1954 gingen in Duisburg die 20 ersten Parkuhren in Deutschland in Betrieb. Genau genommen waren es nur 19: Beim Festakt sollte eine junge Frau für die Fotografen zuerst einparken, dann an dem neuen Gerät bezahlen. Aber sie hatte keinen Führerschein und fuhr erstmal eins der neuen Dinger um.
So holprig dieser Start war, so erfolgreich wurde das Konzept: Bald standen in jeder Stadt hunderte Parkuhren. Der öffentliche Raum war knapp geworden, weil immer mehr Menschen plötzlich ein Auto hatten und es oft dauerhaft irgendwo abstellten – auch mitten in der City, es kostete ja nichts! Der Siegeszug der Parkuhr hielt rund 30 Jahre an. Ab den 80ern wurden die mechanischen Geräte dann langsam durch Parkscheinautomaten ersetzt. Mit der Umstellung von der D-Mark auf den Euro im Jahr 2002 verschwanden sie dann fast ganz. Das Problem aber blieb: Parkraum ist in unseren Städten bis heute ein knappes Gut.