Keramikstücke aus der Wikingerzeit

1500 Jahre alt: Archäologen graben gleich Siedlungen in Schleswig-Holstein aus

17.05.2022, Schleswig-Holstein, Süderbrarup: Ausgrabungsarbeiten werden auf einer Baustelle in einem Wohngebiet durchgeführt. Der neue wikingerzeitliche Fundplatz in Norderbrarup liegt im Ortskern in exponierter Lage nahe der über 800 Jahre alten Kirche. Er wurde im Zuge von Ausgrabungen des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein entdeckt, die im Vorfeld der Umsetzung eines hier geplanten Wohnbaugebietes durchgeführt werden. (Luftaufnahme mit Drohne) Foto: Frank Molter/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits und Verwendung nur im vollen Format +++ dpa-Bildfunk +++
Gleich zwei Siedlungen werden ausgegraben.
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Experten des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein graben derzeit zwei Siedlungen aus verschiedenen Zeiten im Amt Süderbrarup (Kreis Schleswig-Flensburg) aus. Im Ortsteil Groß-Brebel der Gemeinde Süderbrarup wurden anhand von Pfostenverfärbungen im Erdreich Grundrisse von Langhäusern aufgedeckt, die aus der späten Römischen Kaiserzeit stammen, wie Grabungsleiter Rolf Schulze sagte.

Siedlung aus Wikingerzeiten mit mehreren Häusern

17.05.2022, Schleswig-Holstein, Süderbrarup: Fundstücke einer Ausgrabung liegen auf einem Tisch. 2021 hatte das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein bei einer Voruntersuchung zwischen Brebel und Süderbrarup im Kreis-Schleswig Flensburg eine Siedlung aus den Jahrhunderten um Christi Geburt entdeckt. Nun werden im Vorfeld der Erschließung eines Gewerbegebietes archäologische Befunde dokumentiert, wie zum Beispiel Teile von Haushaltskeramiken und ein Webstuhlgewicht. Foto: Frank Molter/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Viele Fundstücke aus Wikingerzeiten wurden bereits ausgegraben.
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Nur wenige Kilometer entfernt in Norderbrarup wird im Ortskern nahe der mehr als 800 Jahre alten Kirche eine wikingerzeitliche Siedlung ausgegraben. Die bisherigen Untersuchungen zeigen eine kleine Siedlung mit mindestens acht Grubenhäusern, die sich locker gestreut über den Fundplatz verteilen.

Ungewöhnlich viele Funde aus Metall

17.05.2022, Schleswig-Holstein, Süderbrarup: Eine Fibel zum Schließen eines Gewandes liegt in einer Hand. Der neue wikingerzeitliche Fundplatz in Norderbrarup liegt im Ortskern in exponierter Lage nahe der über 800 Jahre alten Kirche. Er wurde im Zuge von Ausgrabungen des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein entdeckt, die im Vorfeld der Umsetzung eines hier geplanten Wohnbaugebietes durchgeführt werden. Foto: Frank Molter/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Fibel zum Schließen eines Gewandes wurde unter anderem schon gefunden.
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Auch Teile von Haushaltskeramiken und ein Webstuhlgewicht wurden gefunden. Zudem wurde ein Urnengrab aus der gleichen Zeit mit einer Fibel (Gewandschließe) als Totenbeigabe entdeckt. Damit zählt die wikingerzeitliche Ansiedlung in Norderbrarup nach derzeitigen Kenntnissen zu den bedeutenderen bisher bekannten Siedlungen. Die Grubenhäuser wurden in der Regel für handwerkliche Tätigkeiten genutzt, insbesondere zur Textilherstellung durch Weberei, wie Grabungsleiter Andreas Selent sagte. Bisher konnten aus den Grubenhäusern ungewöhnlich viele Funde aus Metall und anderen Materialien geborgen werden.(dpa/kst)