Band im Untoten-Look mit neuem Album „The Dead Don’t Die”

Dominum-Frontmann Dr. Dead: „Technisch gesehen ist Jesus ein Zombie”

Dominum starten in der Metal-Szene richtig durch.
Dominum haben erst vor einem Jahr ihr Debütalbum „Hey Living People” herausgebracht. Ende Dezember erscheint der Nachfolger „The Dead Don’t Die”.
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von Denise Kylla

Vom Newcomer in den Zombie-Olymp - Dominum mischen in der Metal-Szene ganz oben mit.

Dass es so schnell gehen würde, das hätte Sänger und Produzent Dr. Dead alias Felix Heldt selbst nicht gedacht. Erst vor einem Jahr erschien das Debütalbum der Band Dominum. Heute spielen sie auf den ganz großen Festivals, sind beinahe nonstop unterwegs. Am 27. Dezember erscheint auch schon das neue Album „The Dead Don’t Die”. Im Interview mit RTL verriet Felix, worauf sich die Fans freuen können und warum Jesus ihm einen Song wert war.

Euer erstes Album ist vor gerade mal einem Jahr herausgekommen. Wie habt ihr es so schnell geschafft, ein zweites Album zu produzieren?
Ich habe nie damit aufgehört, Songs zu schreiben. Vor der Veröffentlichung des ersten Albums, wussten wir schon, dass wir einige Konzerte spielen werden. Wir haben relativ schnell eine Europatour als Support für Payton Parrish gespielt. Da habe ich schon ein bisschen den Braten gerochen, dass man noch ein Album von uns haben wollen könnte. Wenn ich das Songwriting erst später angefangen hätte, wäre es zu spät gewesen. Songs brauchen ihre Zeit und deshalb schreibe ich andauernd welche.

Wie machst du das, wenn du unterwegs bist? Hunderte Sprachmemos aufnehmen?
Das wäre schön, es sind mehr (lacht). Ich habe das nutzlose Talent, „Bullshit Englisch” auf alles zu singen - irgendeinen Song neu betexten mit unsinnigen Texten. Dieses Talent mache ich mir zunutze und denke mir Melodien und Zeilen aus, die dann unter schmerzlichem Anhören im Studio ausgearbeitet werden.

Live auf der Bühne: "Dominum" schießen noch ein Foto zusammen mit ihrem Publikum.
Dominum live auf der Bühne. Bald folgt ihre erste eigenen Headliner-Tour.
Markus Felix, Markus Felix

Was sagen deine Mitmusiker dazu?
Am Anfang haben sie gelacht. Auf dem neuen Album ist auch ein Song von Tommy dabei. Der macht das jetzt genauso wie ich. Er ist aber ein bisschen feingeistiger als ich und verwendet noch eine Gitarre. Ich bin da liebloser unterwegs - das darf niemals geleakt werden, dann ist meine Karriere vorbei (lacht).

Euer neues Album heißt „The Dead Don’t Die” - bezieht ihr euch auf Zombies oder richtet sich das auch an die reale Welt?
Das darf jeder für sich selbst entscheiden. Wenn man ganz fromm wäre, könnte man es kirchlich auslegen. Aber ich beziehe es eher auf Zombies, die nicht sterben könnten, selbst wenn sie es wollten.

Wenn du die Unsterblichkeit wählen könntest, würdest du es tun?
Auf keinen Fall! Alles, was kein Ende hat, ist nichts wert. Wenn du unendlich viel Geld hast, hat es keinen Wert mehr für dich. Niemand hätte mehr einen Antrieb. Das Ende gibt allem, was davor kommt, einen Sinn.

Dr. Dead will seine Zombies beherrschen. Ende Dezember kommt das zweite Album von Dominum.
Ende Dezember erscheint das zweite Album von Dominum. Darauf geht es wieder um Zombies und Dr. Dead, der sie beherrscht.
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In eurem Song „One Of Us” geht es um Jesus. Wie steht ihr zum Thema Religion?
Es gibt ja viele Überlieferungen zur Auferstehung Jesu. Aber wir erzählen jetzt die vermutlich richtige Geschichte. Diese Version konnten wir im Video zeigen. Wir kommen sowieso in die Hölle (lacht). Und es war ja auch niemand von uns selbst dabei - wer weiß also, was stimmt? Aber in dem Video wird nichts Unchristliches gezeigt.

Hast du die Bibel gelesen?
Ich komme aus Bayern, da kommt man im Religionsunterricht nicht drumherum, die Bibel zu lesen. Ich glaube, die wenigsten Leute lesen die Bibel als Buch wie ein Roman von Fitzek. Wir haben uns ein Spaß daraus gemacht, weil technisch gesehen, ist Jesus ein Zombie. Weil er ist ja wiederauferstanden.

Wenn du mal Bücher liest, was liest du?
Ich bin gerade auf dem Jason Starr Trip. Das sind ganz normale Thriller. Mein ganzes Leben dreht sich um Zombies. Aber in meiner Freizeit versuche ich, mir noch ein paar Inseln aufrechtzuerhalten, die zombiefrei sind.

Ihr covert auf eurem Album „Rock you like a Hurricane” von den Scorpions. Es gibt ja viele Stimmen, die sagen, die Band sei uncool. Warum also die Scorpions?
Die Scorpions sind überhaupt nicht uncool - ob man das anerkennen möchte oder nicht: Die Scorpions und ein paar andere Bands haben den Grundstein für das gelegt, was wir heute musikalisch machen. Vieles von dem, was wir hier machen, gäbe es ohne die Band nicht. „Rock You Like a Hurricane” wurde vor 40 Jahren geschrieben. Das ist verrückt, denn heute kennt das Lied immer noch jeder. Es war eine kleine Hommage. Es macht uns Spaß, Songs zu covern.

Ein Zombie am Bass - "Patient Zero" live auf der Bühne.
Bassist Patient Zero auf der Bühne.
Markus Felix, Markus Felix

Ihr spielt jetzt eure erste Headliner-Tour. Worauf freust du dich am meisten?
Wenn wir eine andere Band supporten, dann kennen uns im Publikum nur wenige Leute. Den Rest muss man überzeugen. Wenn wir aber selbst Headliner sind, dann kennen uns die Leute schon. Der Zweifel „hoffentlich finden uns die Leute gut” fällt schon mal weg.

Wenn du mal Bücher liest, was liest du?
Ich bin gerade auf dem Jason Starr Trip. Das sind ganz normale Thriller. Mein ganzes Leben dreht sich um Zombies. Aber in meiner Freizeit versuche ich, mir noch ein paar Inseln aufrechtzuerhalten, die zombiefrei sind.

Auf ihrem neuen Album haben Dominum auch „Rock you like a Hurricane” von den Scorpions gecovert.
Auf ihrem neuen Album haben Dominum auch „Rock you like a Hurricane” von den Scorpions gecovert.
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Ihr spielt jetzt eure erste Headliner-Tour. Worauf freust du dich am meisten?
Wenn wir eine andere Band supporten, dann kennen uns im Publikum nur wenige Leute. Den Rest muss man überzeugen. Wenn wir aber selbst Headliner sind, dann kennen uns die Leute schon. Der Zweifel „hoffentlich finden uns die Leute gut” fällt schon mal weg.

Euer erstes Album ist von Platz null auf 18 gegangen. Hast du Erwartungen für das kommende Album?
Man kann sich viel wünschen, wenn der Tag lang ist. Wir haben hohe Erwartungen, aber als Menschen, die viel mit Aberglauben und Ritualen zu tun haben, werden wir unsere Erwartungen nicht verschreien: Wir freuen uns über alles und jeden, der unsere Musik hört.

Bist du denn richtig abergläubisch?
Beinahe würde ich sagen, ich bin schon freudlos rational. Der einzige Aberglaube, den ich habe, ist, ich möchte Dinge nicht verschreien.